Kommentar zu den Koalitionsverhandlungen Stuttgarter Botschaft

Meinung | Bonn · Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich wohl für eine erneute Koalition mit der CDU entschieden. Das Signal ist eindeutig: Erfolgreich regieren kann nur, wer die Mehrheiten hat, kommentiert Helge Matthiesen.

 Ein BIld, das sich wiederholen könnte: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobel (rechts) präsentieren den unterschriebenen Koalitionsvertrag im Jahr 2016.

Ein BIld, das sich wiederholen könnte: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobel (rechts) präsentieren den unterschriebenen Koalitionsvertrag im Jahr 2016.

Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Winfried Kretschmann hat sich gegen eine neue Koalitionsoption entschieden und damit alle enttäuscht, die nach der Wahl in Baden-Württemberg auf ein Signal für Berlin gehofft hatten. Aus seinem eigenen Landesverband der Grünen gibt es lautes Gemurre. Kretschmann hat kühl kalkuliert, welches Bündnis ihm am meisten Möglichkeiten lässt, seine Politik weiterzuführen. Der bisherige Partner ist dafür der bequemste. Der bisher einzige Ministerpräsident der Grünen hält Aufbruchsignale für den Bundestag nicht für seine Aufgabe. Damit hat er völlig recht, denn es würde ihm für seine neue Amtszeit nichts helfen, wenn  man in Berlin neue Möglichkeiten hätte. Kretschmannn denkt ganz nüchtern in Kategorien von Macht und praktischer Politik. Das ist in seiner Partei nicht unbedingt Konsens.