Rettungsaktion im Sudan Die Bundeswehr ist fähig zum Kaltstart
Meinung | Bonn · Die Bundeswehr hat mit hoher Geschwindigkeit und Präzision mehr als 700 Menschen aus Sudan herausgeholt – und hat damit ihre Kaltstartfähigkeit gezeigt, kommentiert unser Autor.

Frauen und ihre Kinder sitzen nach ihrer Evakuierung in einem Bus, nachdem sie mit einem Militärflugzeug aus Khartum auf dem Flughafen Houari-Boumediene in Algier angekommen sind.
Foto: dpa/AmineDer Bundestag gibt grünes Licht. Nachträglich. Die Sudan-Mission deutscher Streitkräfte zur Evakuierung und Rettung eigener Landsleute und anderer Europäer hat jetzt auch das, was jeder Auslandseinsatz der Bundeswehr braucht: ein Mandat des Bundestages. Mit hoher Geschwindigkeit und mit Präzision hat die Truppe binnen weniger Tage – in der Phase einer Feuerpause während des Fastenbrechens nach Ende des Ramadan – mehr als 700 Menschen aus Sudan herausgeholt. Über den jordanischen Luftwaffenstützpunkt Al-Azraq hinein ins Land, deutsche und europäische Staatsangehörige aufnehmen und wieder raus aus Sudan. Fallschirmjäger, Pioniere und auch das Kommando Spezialkräfte waren dabei, um die riskante Evakuierung abzusichern. Die Bundeswehr, die als Großorganisation gemeinhin längere Vorlaufzeiten braucht, hat damit etwas gezeigt, was die politische wie militärische Führung zuletzt immer wieder beschworen hat: ihre Kaltstartfähigkeit.