Kommentar Suntech-Pleite - Lange Schatten

Suntech, vor zwei Jahren noch der weltgrößte Hersteller von Solaranlagen, ist pleite. Die Insolvenz des chinesischen Weltmarktführers zeigt, wie dramatisch die Lage in der Branche ist.

Nachdem die Unternehmen in den vergangenen Jahren im Vertrauen auf massive staatliche Förderungen weltweit gewaltige Überkapazitäten aufgebaut haben, folgt jetzt die brutale Konsolidierung. Die Pleitewelle schwappt rund um den Globus, auch die Chinesen erwischt es. So toll können die staatlichen Subventionen dort also dann doch nicht gewesen sein. In den nächsten Wochen wird Brüssel entscheiden, ob es Strafzölle gegen chinesische Solarimporte verhängt. Für die weitere Entwicklung in der Branche dürfte das aber ein Nebenkriegsschauplatz bleiben. Tatsächlich sind die Solarunternehmen mit ihrer von Stromkunden und Steuerzahlern zwangsgeförderten Expansion auch selbst für ihren Untergang verantwortlich.

Für die ums Überleben kämpfende Bonner Solarworld ist die Pleite des großen Konkurrenten Suntech einerseits eine gute Nachricht: Der Druck auf die Gläubiger, einem Schuldenschnitt zuzustimmen, wächst. Andererseits: Die Chinesen wollen sich in Eigenregie sanieren. Und die Suntech-Produkte dürften zunächst eher noch aggressiver abverkauft werden.

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