Kommentar Synode der Evangelischen Kirche - Neue Kraft

Trotz ihrer Kirchensteuereinnahmen von über einer halben Milliarde Euro im laufenden Jahr wird auch die Evangelische Kirche im Rheinland nicht um einschneidende Strukturmaßnahmen herumkommen: Weniger Mitglieder, weniger Pfarrer, weniger Geld werden auch die Zukunft der bislang noch knapp 2,8 Millionen Mitglieder zählende Landeskirche prägen. Erhebliche innere Auseinandersetzungen werden die Folge sein.

Präses Manfred Rekowski, seit einem knappen Jahr im Amt, hat mit einer anderthalbstündigen Rede die Synode, das Parlament seiner Kirche, nüchtern auf die neue Zeit eingeschworen. Die 214 Frauen und Männer des höchsten Leitungsgremiums haben es ihm mit Beifall gedankt. Ob dieser Beifall anhalten wird, wenn es um die Umsetzung des notwendigen Sparens geht, wird sich noch zeigen.

Wichtig ist freilich, dass die rheinische Kirche nicht in Resignation verfällt. Und es gibt auch keinen Grund zur Resignation, denn die Kirche lebt nicht von großen Zahlen, sondern von ihrem Auftrag für jeden einzelnen Menschen und für die Gesellschaft.

Anders ausgedrückt: Kirche ist nur Kirche, wenn sie Kirche für andere ist (Dietrich Bonhoeffer). Außerdem kann das notwendige Engerschnallen des Gürtels auch neue Kräfte freisetzen.

Genau das ist der Kirche - nicht nur der rheinischen - zu wünschen. Ihr Ansehen ist gegenwärtig nicht das beste. Doch die Gesellschaft braucht die Kirchen, denn ohne sie verliert sie notwenige Orientierung.

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