Kommentar Terroranschlag in Tunesien: Mitten ins Herz

Es scheint, als ob die Fanatiker aus dem Dunstkreis der Terrororganisation IS Tunesien den Krieg erklärt haben: Nur drei Monate nach dem Horroranschlag auf das Bardo-Museum in der Hauptstadt Tunis wurden Tunesien und sein Tourismus nun erneut vom Terror ins Herz getroffen.

Der abscheuliche Angriff auf die Urlauber in der Ferienhochburg Sousse ist ganz offensichtlich Teil der Strategie, das Musterland des arabischen Frühlings zu erschüttern. Und diesen nordafrikanischen Staat ähnlich wie das Nachbarland Libyen, wo die IS immer größeren Einfluß gewinnt, ins Chaos zu stürzen.

Tunesiens Präsident Beji Caid Essebsi hatte wohl leider Recht, als er vor einigen Tagen unheilvoll warnte, dass die Terror-Miliz IS nach Libyen nun auch Tunesien zur Beute erklärt habe. Und zwar um schrittweise in Nordafrika, das übrigens gleich gegenüber von Europa liegt, ihre mittelalterliche Scharia-Herrschaft auszuweiten.

Essebsi sandte zugleich einen Hilferuf an Europa. Er machte klar, dass sein schwaches Reformland alleine nicht in der Lage ist, sich gegen die fortschreitende Terrorgefahr zu schützen. Er bat um Solidarität, militärische Ausrüstung und Ausbildung seiner Sicherheitskräfte, um dem Terror die Stirn bieten zu können.

Es führt kein Weg daran vorbei: Europa wird sich in Nordafrika, das immer mehr einem Pulverfass gleicht, stärker engagieren müssen. Nicht nur um die islamistischen Terroristen zu bremsen, die immer mehr Angst und Schrecken verbreiten. Sondern auch um endlich die illegale Einwanderung Richtung Europa unter Kontrolle zu bekommen.

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