Kommentar Teurer Rückkauf

Verkauft für rund 3,5 Milliarden Euro - am Ende wurde Tank & Rast für Terra Firma und die Deutsche Bank doch noch zu einem guten Geschäft. Elf Jahre lang hatten sich die britischen Finanzinvestoren um Guy Hands bemüht, die Bonner nach vorne zu bringen, deutlich länger als üblich.

Normalerweise stoßen Finanzinvestoren ihre Beteiligungen nach fünf bis sieben Jahren wieder gewinnbringend ab. Zeichen dafür, dass es bei Tank & Rast mehr Arbeit gab, als den Briten lieb war. Auch aktuell steht die Raststättenkette nicht so glänzend da, wie es der Kaufpreis vermuten lässt. Tank & Rast schreibt zwar schwarze Zahlen, ist aber hoch verschuldet.

Terra Firma und die Deutsche Bank konnten aber die Gunst der Stunde nutzen. Denn Versicherer suchen derzeit händeringend nach Möglichkeiten zur Geldanlage, die mehr als Null Prozent Rendite abwerfen. Infrastrukturobjekte wie Tank & Rast sind in der Branche als Anlagealternative begehrt. Unter den Interessenten für Tank & Rast hat das Konsortium um die Allianz wohl das beste Angebot abgegeben. Die Münchener sind in Bonn keine Unbekannten. Vor der Übernahme durch Terra Firma war Deutschlands größter Versicherungskonzern schon einmal an Tank & Rast beteiligt. Jetzt, elf Jahre später, zahlt das Konsortium allerdings den dreifachen Preis dessen, was Terra Firma 2004 hingeblättert hatte. Ein teurer Rückkauf also.

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