Kommentar Uefa Youth League - Idee mit Tücken

Wie die Großen, so auch die Kleinen. Parallel zum Start der Gruppenphase in der Champions League beginnt heute die Youth League, das jüngste "Kind" der Uefa, mit dem Spielbetrieb. Die Idee des europäischen Dachverbandes ist simpel: Auch in der Altersklasse U19 sollen die besten Mannschaften den Kontinentalmeister küren.

Die Uefa glaubt, damit einen Wettbewerb für Nachwuchs-Fußballer geschaffen zu haben, "die hier auf internationalem Niveau Fußball unter Wettbewerbsbedingungen spielen können". Hört sich zunächst einmal gut an, birgt aber auch den einen oder anderen Stolperstein.

Schon die Teilnahmevoraussetzungen wirken diffus: Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und der FC Schalke 04 mögen zwar die derzeit besten Profi-Mannschaften der Bundesliga sein - die besten vier A-Jugendmannschaften stellen sie deshalb noch lange nicht. Hätte man wirklich eine Königsklasse für die U 19 einführen wollen, dann müssten auch die Besten teilnehmen. In diesem Fall die vier Halbfinalisten der A-Jugendmeisterschaften. Die aber hießen VfL Wolfsburg (Meister) Hansa Rostock (Vizemeister), Bayern München und Schalke 04.

Gravierend auswirken kann sich dieser Modus aber auch nachhaltig. Wenn nur die Champions-League-Teilnehmer ein internationales Schaufenster für die besten Nachwuchskicker bieten können, werden die talentiertesten Nachwuchskicker schnell den Weg zu diesen Clubs suchen und finden. Vereine wie der VfB Stuttgart, der seit Jahren für seine exzellente Nachwuchsarbeit gelobt wird, werden es immer schwerer haben, geeignete Spieler zu finden und dann auch halten zu können.

Fazit: Das Konzept der Youth League bevorzugt wieder einmal in erster Linie die Großen. Die Schere zum Rest geht immer weiter auseinander.

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