Shell-Sicherheitsuntersuchung Und jetzt: Taten

Die Shell Rheinland Raffinerie hat offenbar aus der Vergangenheit gelernt. Flossen die Informationen bei Bekanntwerden des Kerosinsees durch ein Leck in einer Rohrleitung vor drei Jahren nur spärlich und kritisierten Anwohner und Medien das Herunterspielen der entstandenen Umweltverschmutzung, so scheint das Unternehmen jetzt bewusst auf mehr Offenheit setzen zu wollen.

In gleich zwei Pressekonferenzen und zusätzlich einem Infoabend für Anwohner informierte Shell gestern über die erfolgte Sicherheitsüberprüfung.

Eine gute Kooperation und, noch wichtiger, erste richtige Schritte, um Mängel im Sicherheitsmanagement zu beseitigen, bescheinigt der Raffinerie das Team an externen Gutachtern, das im Auftrag des Umweltministeriums ein Jahr lang umfängliche Untersuchungen angestellt hat. Paul Kröfges vom Bund für Umwelt und Naturschutz in NRW drückte es mit einem Bild aus: Das Unternehmen sei inzwischen aus dem Koma erwacht.

Wichtig ist jetzt, dass Shell seinen Bekundungen von mehr Sicherheit und mehr Transparenz auch Taten folgen lässt: Dass das Unternehmen die vorgeschlagenen Maßnahmen der Gutachter umsetzt. Dass es dabei die Erfahrungen seiner Mitarbeiter nutzt, ohne die Verantwortung auf diese abzuladen und sie zu überfordern. Und dass es Anwohner und Presse rechtzeitig informiert, sei es wenn Geruchsbelästigungen oder Gefahren drohen.

Schmerzhaft waren die Vorfälle der vergangenen Jahre mit Kosten in Millionenhöhe für Shell allemal. Bestimmt auch ein Argument, in mehr Sicherheit zu investieren.

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