Kommentar Unverdiente Schelte

Schelte hat Remagen eigentlich nicht verdient, wenn es um seine Meriten als "Hochschulstadt" geht. Denn das ehrliche Bemühen, sich sehr wohl auf die Bedürfnisse der Studierenden einzustellen, ist bei Handel und Gewerbe spürbar.

Wenn der Vize-Präsident des Rhein-Ahr-Campus meint, Remagen habe sich noch nicht zur Hochschulstadt entwickelt, so ist zu fragen, welche Erwartungshaltungen denn bei Gründung der Hochschule vorlagen.

Dass es in der 17 000 Einwohnerstadt kein ausgeprägtes Nachleben gibt, keine Studenten-Cafés und Bistros für die angehenden Akademiker vorhanden sind, darf der Römerstadt am Rhein eigentlich nicht zum Nachteil gereichen. Auch wenn der Rhein-Ahr-Campus wichtig ist: Die 2500 ein- und auspendelnden Studierenden rechtfertigen nicht unbedingt die Gründung eines eigenen Studentenviertels.

Immerhin bietet die Einrichtung ja selbst einiges. Beispielsweise in der eigenen Hochschulgastronomie. Der in der Campus-Broschüre besonders hervorgehobene Auszug aus der Speisekarte weist aus: Paulaner Weizen für 1,90 Euro, Sekt für 1,20 Euro, Longdrinks wie Wodka Lemon oder Campari Orange für 2,40 Euro. Bleibt zu hoffen, dass es auch Antialkoholisches gibt.

Übrigens wäre all das auch in den vielen Kneipen der Stadt erhältlich. Beispielsweise am Rhein oder in der Fußgängerzone. Der Vize-Präsident könnte ja mal einen Spaziergang dorthin unternehmen.

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