Kommentar Verkauf des Nürburgrings - Eine gute Nachricht

Die Nürburgring-Fans in der Region werden sich nicht freuen. Am Dienstag wurde der Verkaufsprozess am Ring eingeleitet. Nach allem, was man hört, werden die beiden Rennstrecken wohl privatisiert.

Darauf dürfte die EU-Kommission dringen, denn sie vermutet illegale Beihilfen vom Staat und damit Wettbewerbsverzerrung. Wie sagte EU-Kommissar Günther Oettinger unlängst: "Unsere Mühlen mahlen langsam, aber sie kommen in der Regel zum Ziel."

Dass die Mühlen so unerbittlich mahlen, daran trägt der frühere Mainzer Regierungschef Kurt Beck eine gehörige Portion Mitverantwortung. Dieser hat, anstatt für die Belange am Ring zu werben, die Kommission beschimpft.

Die Ängste in der Eifel sind verständlich: Nichts fürchtet man mehr als den berüchtigten russischen Oligarchen, der sich Grand-Prix-Strecke und Nordschleife einverleibt und daraus sein Privatvergnügen macht. Andererseits muss auch an den rheinland-pfälzischen Steuerzahler gedacht werden.

Dieser hat, wegen des Größenwahns einiger Planer und Missmanagements der Regierung, bereits kräftig bluten müssen. Aus Sicht des Landeshaushalts ist der Start des Verkaufs deshalb eine gute Nachricht. Nur wenn rasch Geld in die Eifel gespült wird, hat der Ring insgesamt eine Chance.

Und wenn es die Landesregierung schafft, in Brüssel ein Gesetz genehmigt zu bekommen, das weiter den öffentlichen Zugang gewährleistet, muss niemandem angst und bange sein. Die Sanierer haben betont, dass der Ring eine Zukunft hat. Es sieht nicht schlecht aus.

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