Kommentar zur Forderung des ADFC Versprechen nicht gehalten
Meinung | Bonn · Dass die Gewerbe-Gemeinschaft Beuel und der ADFC die Aufenthaltsqualität in der Friedrich-Breuer-Straße und damit die Attraktivität des Beueler Zentrums steigern wollen, ist aller Ehren wert. Allerdings: In den vergangenen 20 Jahren hat es schon mehrere Vorstöße dieser Art gegeben - fast alle sind im Sand verlaufen. Ein Kommentar.
Ein Beispiel: Die Stadt Bonn hatte 2015 an zwei Abenden zu Bürgerwerkstätten ins Rathaus eingeladen mit dem Ziel, die Beueler Innenstadt aufzuwerten. Viele Bürger hatten sich damals mit guten Ideen an dem Brainstorming beteiligt. Ergebnis: Das Stadtplanungsamt hat sich bis heute nicht mehr bei den Bürgern gemeldet.
Soll heißen: Wenn diese erneute Initiative sich nicht zum Rohrkrepierer entwickeln soll, dann müssen ADFC und GGB sich auch darum kümmern, dass in absehbarer Zeit Taten folgen. Sonst droht der Verlust von Glaubwürdigkeit. Viele Bürger sind nämlich bei dem Thema über die Jahre skeptisch geworden. Zu viel ist ihnen versprochen worden, zu wenig wurde gehalten.
Und noch eins: Wer in der Beueler Innenstadt wirklich Veränderungen zum Positiven erreichen will, muss mutige Schritte gehen. Das bedeutet: Der Durchgangsverkehr muss weitgehend aus dem Zentrum verbannt werden, Fahrradfahrer und Fußgänger benötigen mehr Platz und mehr Sicherheit, und Gastronomie und Einzelhandel müssen ihre Angebote auch im öffentlichen Straßenbild präsentieren können.
Zum Nachahmen geeignet ist die Umwandlung der Friedrichstraße in Bonn zu einer Fußgängerzone. Dort halten sich die Bonner gerne auf. So oder so ähnlich muss man das Thema auch in der Friedrich-Breuer-Straße anpacken. Wie gesagt: Dafür benötigt man ein wenig Mut.