Kommentar zur Einreise aus Risikogebieten Vertrauen und Verantwortung

Meinung | Köln/Bonn/Rhein-Sieg · Wer sich nicht an die Einreisebestimmung aus Risokogebieten hält, muss eine Strafe zahlen, wenn er erwischt wird. Dass auf diesem Wege vermutlich einige Urlauber die häusliche Quarantäne umgehen werden, kritisiert unser Autor.

 Immer mehr Flüge registriert der Flughafen Köln/Bonn - auch in Risikogebiete. Urlauber müssen nach ihrer Rückkehr grundsätzlich in häusliche Quarantäne.

Immer mehr Flüge registriert der Flughafen Köln/Bonn - auch in Risikogebiete. Urlauber müssen nach ihrer Rückkehr grundsätzlich in häusliche Quarantäne.

Foto: dpa-tmn/Roland Weihrauch

Kontrollen bei der Einreise gibt es nicht. Jedenfalls keine, die den gesundheitlichen Zustand der Urlauber checken. Das betonen sowohl die Sicherheits- als auch die Gesundheitsbehörden. Es gilt das Vertrauen auf das Verantwortungsgefühl des Einzelnen. Letztlich verhält es sich dabei so, wie bei allen Regeln, die nicht permanent überwacht werden können. Mit 100 Sachen durchs Wohngebiet rasen? Ist nicht gut, hat aber keine Konsequenzen, wenn man nicht erwischt wird.

Genauso ist es mit dem Schwarzfahren, dem Ladendiebstahl und anderen Vergehen. Wer also aus seinem Urlaub aus Schweden oder der Türkei, die beide zu den Risikogebieten zählen, zurückkehrt und ohne Meldung seiner Arbeit nachgeht, dem drohen keine Sanktionen – wenn es nicht herauskommt. Denn letztlich ist auch niemand verpflichtet, dem Arbeitgeber zu sagen, wo er oder sie den Jahresurlaub verbracht hat.

Kommt es indes zum Coronaausbruch und man muss gegenüber den Behörden Auskunft geben, dann wird’s unschön. Die Arbeitsrechtler diskutieren zurzeit, welche Konsequenzen daraus erfolgen können. Klar ist, dass empfindliche Geldbußen drohen, wenn man sich nicht an die Vorgaben der Verordnungen hält. Das ist die eine Seite.

Moralisch indes sollte jeder so viel Pflichtbewusstsein und Gewissenhaftigkeit zeigen und sich freiwillig in Quarantäne begeben, es sei denn, ein Test beweist den negativen Infektionsstatus. Leider muss man davon ausgehen, dass es Einzelne geben wird, denen das alles egal sein wird. So wie es tagtäglich in Bussen und Bahnen und den Innenstädten zu beobachten ist. Insofern ist es fraglich, ob ein reiner Appell an die Reiserückkehrer angesichts einer möglichen neuen Welle wirklich ausreichend ist.

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