Kommentar zum Streik der Lokführer Verzwickt

Meinung | Berlin · Der aktuelle Arbeitskampf der Lokführergewerkschaft zeigt, dass das Tarifeinheitsgesetz ein Flop ist. Es muss dringend eine andere Lösung her, kommentiert Wolfgang Mulke. Sonst wird der Fahrgast zur Dauergeisel der Konfliktparteien.

 Erneut wollen die Lokführer streiken.

Erneut wollen die Lokführer streiken.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Das Tarifeinheitsgesetz (TEG) sollte eigentlich die Konkurrenz von Gewerkschaften innerhalb eines Betriebes verhindern. Als wohl erwünschte Nebenwirkung erhofften sich viele Beobachter ein Ende der Streikmacht starken Spartengewerkschaften. Dabei hatte die Bundesregierung 2014 vor allem die Lokführergewerkschaft GDL im Visier. Das Tarifeinheitsgesetz weist die Tarifverantwortung kurzerhand der Gewerkschaft eines Betriebs zu, die am meisten Mitglieder hat. Das ist bei der Bahn in der Regel die große Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Der aktuelle Arbeitskampf der Lokführergewerkschaft zeigt, dass das Gesetz ein Flop ist.