Kommentar zum Tarifdschungel im VRS Nicht viel dazugelernt

Meinung | Bonn · Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) erhöht seine Preise. Doch das komplizierte Tarifsystem ist eigentlich ein Auslaufmodell, kommentiert unser Autor. Und mit jeder Tariferhöhung ist man weniger bereit, über Defizite im Nahverkehr hinwegzusehen.

2023 erhöhen sich die Preise im VRS zweimal. Doch wird der Nahverkehr dadurch auch verlässlicher?

2023 erhöhen sich die Preise im VRS zweimal. Doch wird der Nahverkehr dadurch auch verlässlicher?

Foto: picture alliance / Oliver Berg/d/Oliver Berg

Wenn es einen Erkenntnisgewinn aus der dreimonatigen Feldstudie 9-Euro-Ticket gibt, dann den, dass komplizierte Tarifsysteme, wie sie der VRS 2023 erneut mit Erhöhungen – hier zwei Cent, dort 90 Cent plus – auflegt, ein Auslaufmodell sind, dass kein Fahrgast mehr Lust auf diesen Tarifdschungel und vergleichsweise hohe Preise für den öffentlichen Nahverkehr hat und sich gerade die, die sich durch das 9-Euro-Ticket erst mit der Alternative VRS anfreundeten und die man ja als Partner für eine nachhaltige Zukunft gewinnen will, ernste Fragen zur Kundenfreundlichkeit des Systems stellen. Unattraktive Fahrplantaktungen, umständliche und zeitraubende Linienführungen, Verspätungen und Ausfälle sind an der Tagesordnung. Mit jeder Tariferhöhung ist man weniger bereit, über diese Defizite hinwegzusehen.