Kommentar zu Austritten aus der evangelischen Kirche Wandel nötig

Analyse | Potsdam · Erneut hat die evangelische Kirche 2022 mehr Mitglieder als ein Jahr zuvor verloren. Trotzdem ist es nicht gottgegeben, dass die Kirchen immer weiter schrumpfen müssen, kommentiert unser Autor. Es müsse sich die Mentalität wandeln.

Die Austrittszahlen bleiben hoch: Die evangelische Kirche hat 2022 mehr Mitglieder als ein Jahr zuvor verloren.

Die Austrittszahlen bleiben hoch: Die evangelische Kirche hat 2022 mehr Mitglieder als ein Jahr zuvor verloren.

Foto: picture alliance / dpa/Oliver Berg

Es ist jedes Jahr dasselbe. Wenn die Evangelische Kirche in Deutschland ihre jährliche Statistikmeldung ankündigt, weiß man: Schlimmer kommt es immer. Die Mitgliederzahlen der deutschen Protestanten bewegen sich im freien Fall, und ein Ende ist nicht abzusehen. Natürlich, da ist der große Komplex der Missbrauchsaufarbeitung. Hier läuft es in der Evangelischen Kirche noch immer nicht so gut, wie es theoretisch laufen könnte. Dass Menschen deswegen aus der Kirche austreten, verwundert nicht. Und dass das Verhalten mancher katholischer Würdenträger, etwa des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki, dazu führt, dass auch Protestanten ihre Kirche verlassen, ist auch keine neue Erkenntnis mehr.