Kommentar Wawrinka gewinnt Australian Open - Reine Kopfsache

Der Schweizer Tennis-Himmel hat einen Stern mehr. Waren es bislang einzig Martina Hingis und Roger Federer, die zusammen für alle 23 Grand-Slam-Siege des Alpenlands verantwortlich zeichneten, so hat sich mit Stanislas Wawrinka nun ein neuer Name in den Annalen verewigt.

Doch wer ist dieser 28-Jährige, der in der am Montag erscheinenden Weltrangliste nur noch Rafael Nadal und Novak Djokovic vor sich stehen hat? Jener Wawrinka, der jahrelang als Riesentalent galt, der aber grandiosen Schlägen immer wieder ebenso grandiose Fehler folgen ließ?

Es ist wenig überraschend, dass Wawrinkas Lieblingsgeste "down under" das Tippen an den eigenen Kopf war. Der Schweizer hat verstanden, wie wichtig mentale Stärke auf diesem Niveau ist. Tennis spielen können bei Grand-Slam-Turnieren alle. Aber die, die die großen Turniere gewinnen, heben sich dadurch vom großen Rest ab, dass sie alle Gedanken, die sie ablenken könnten, auszublenden vermögen.

[kein Linktext vorhanden]Diese mentale Stärke ist es, die Wawrinka in Melbourne ausgezeichnet hat. Gegen Tomas Berdych gewann er, obwohl er nur einen einzigen Gewinnpunkt mehr machte, als der Tscheche. Und Djokovic holte im Marathon-Halbfinale sogar acht Punkte mehr als der Schweizer - der Sieger aber hieß Wawrinka.

Ein geflügeltes Wort besagt, dass man immer erst daran glauben muss, bevor man etwas Großes schaffen kann. Dieser Glaube ist bei Wawrinka unter seinem neuen Trainer Magnus Norman ständig gewachsen. In Melbourne hat er den ultimativen Beweis angetreten.

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