Kommentar Wechsel mit wenig Folgen
Keine Frage: Mit dem Rückzug der Google-Gründer geht eine Ära bei dem Konzern zu Ende, der namensgebend für die Informationssuche im Internet wurde. Doch auch ohne die Gründer wird die Menschheit weiter googeln.
Die Zukunft der Firma ist durch den Rückzug weniger gefährdet als durch die Aktivitäten der Kartellbehörden weltweit, die Google sehr kritisch auf die Finger sehen und Untersuchungen eingeleitet haben. Sowohl das Bundeskartellamt als auch die Europäische Union untersucht die auf großen Datenmengen beruhende Marktmacht. Die EU-Kommission hat bereits mehrere Milliardenstrafen verhängt. Der US-Suchmaschinenriese habe seine Vormachtstellung missbraucht. Das Bundeskartellamt will den Datenschatz ausgraben, auf dem das Unternehmen sitzt. Das Wettbewerbsrecht biete dafür eine Möglichkeit, mit dem die Nutzung der Daten auch durch anderen erzwungen kann, sind die Wettbewerbsexperten der EU überzeugt.
Der über die Jahre erwirtschaftete Datenschatz ist der wahre Reichtum des Unternehmens. Ihn so zu verwalten, dass Nutzer sich nicht ausgebeutet fühlen, wird das Kunststück der künftigen Unternehmensführung sein.