Kommentar zu Gerhard Schröders Verhältnis zur SPD Wenig zu gewinnen

Meinung | Bonn · Gerhard Schröders Verhalten darf man als Prinzipientreue oder Altersstarrsinn deuten. Das Ergebnis seiner Nähe zu Putin ist jedoch tragisch für ihn und für seine Partei. Er beschädigt sein politisches Lebenswerk, meint unser Autor.

 Pflegt seine Nähe zu Russland weiterhin: Gerhard Schröder.

Pflegt seine Nähe zu Russland weiterhin: Gerhard Schröder.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Immerhin steht Gerhard Schröder zu seinen Entscheidungen, auch den wohl eher falschen: Die Russlandpolitik findet er grundsätzlich in Ordnung und Putin bleibt für ihn ein Gesprächspartner. Das darf man als Prinzipientreue oder Altersstarrsinn deuten. Das Ergebnis ist jedoch tragisch für ihn und für seine Partei. Er beschädigt nachträglich sein politisches Lebenswerk. Außerdem macht er seiner Partei wieder mal das Leben schwer. Die CDU feixt, denn ihr ist es gelungen die missglückte Russland-Politik allein der SPD in die Schuhe zu schieben. Das hilft im Wahlkampf in NRW ganz ungemein. Dass die CDU-Kanzlerin Merkel ihren Wahlkreis eben dort hatte, wo die Gasleitung Deutschland erreichen sollte? Kein Thema mehr. Oder die Grünen? Fanden die nicht auch die Alternative Erdgas aus Russland ganz in Ordnung, als die Atomkraft und die Kohle als Energieträger gleichzeitig wegfallen sollten?