Kommentar zu den EU-Atomvorschlägen Weniger Ideologie ist besser fürs EU-Klima

Meinung | Belrin · Der Streit um das Klima-Thema in der EU ist mal wieder perfekt: Frankreich, Polen und die Niederlande planen Investitionen in neue Akw. Deutschland will in neue Gaskraftwerke Geld pumpen. Aber am Anfang des Weges zum klimafreundlichen Europa sollte die ideologische Abrüstung stehen, meint unser Autor.

  Nach knapp 35 Jahren Betriebszeit wurde das Atomkraftwerk Brokdorf (Schleswig-Holstein) vom Betreiber Preussen Elektra abgeschaltet.

 Nach knapp 35 Jahren Betriebszeit wurde das Atomkraftwerk Brokdorf (Schleswig-Holstein) vom Betreiber Preussen Elektra abgeschaltet.

Foto: dpa/Christian Charisius

Die Reaktionen auf den Atom-Vorschlag der EU-Kommission erwecken den Eindruck, als hätte es Ursula von der Leyens Behörde trotz Böllerverbots ordentlich krachen lassen. Und mancher wittert gar einen Zusammenhang zwischen der vorgesehenen Qualifizierung der Nuklearenergie als nachhaltig und dem Start der EU-Ratspräsidentschaft von Frankreich. Also jenem Land, das wie kein zweites auf Atomstrom setzt. Die deutschen Grünen empfinden das Papier aus Brüssel als Faustschlag: Wie kann eine im Havariefall gefährliche Technik mit ungeklärtem strahlenden Endlagerproblem eine förderwürdige Investitions-Empfehlung sein?