Kommentar zur Situation in Belarus Zeichen der Schwäche
Meinung | Minsk · In Europa reibt man sich die Augen angesichts des irritierenden Säbelrasselns von Alexander Lukaschenko. Der Alleinherrscher in Belarus versteht nicht, dass ihm niemand mehr folgen mag. Dabei hätte er Handlungsoptionen.

Alexander Lukaschenko gestikuliert bei einer Rede vor einem Frauenforum.
Foto: dpa/UncreditedAlexander Lukaschenko greift in diesen Wochen der belarussischen Freiheitsrevolte tief in die Klaviatur antiwestlicher Propaganda. Die Ketten von Nato-Panzern rasselten bereits vor den Toren des Landes, behauptet der Diktator. Polen und Litauen planten eine Invasion. Im Hintergrund ziehe die Supermacht USA die Fäden. Nun kündigte Lukaschenko sogar an, die Westgrenzen zu schließen und mit Truppen zu verstärken. Das klang schon fast nach Krieg. Doch dann passierte zunächst einmal – nichts. Alles normal, meldeten Warschau und Vilnius.