Kommentar Zur Lage auf dem Arbeitsmarkt - Auf der Sonnenseite
Deutschlands Wirtschaft ist hervorragend durch die Krise gekommen, entsprechend stabil ist der Arbeitsmarkt. Der schwere Einbruch 2009 wurde mit Hilfe der Kurzarbeit gemeistert. Und seitdem sind viele reguläre Vollzeitstellen neu entstanden. Der demografische Wandel ist offenbar am Arbeitsmarkt angekommen.
Die Arbeitgeber strecken sich, um die dringend benötigten Fachkräfte in den Betrieben zu halten oder zu gewinnen. Arbeitnehmer sind da auf der Sonnenseite.
Junge Menschen haben gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. In unserer Region bleiben sogar Lehrstellen unbesetzt. Deshalb müssen Schulen und Betriebe noch größere Anstrengungen unternehmen, um etwa Jugendliche mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung zu begeistern und sie fit dafür zu machen. Generell landen auch noch zu viele junge Menschen nach der Schule in Warteschleifen.
Ein knapperes Angebot an Arbeitskräften macht sich auch bei den Löhnen bemerkbar. Bei den letzten Tarifrunden gab es spürbare Erhöhungen. Wenn die Wirtschaft nicht einbricht, dürfte sich der Trend fortsetzen. Arbeitgeber versuchen auch mit familienfreundlichen Regelungen oder anderen Sozialleistungen zu punkten.
Das muss nicht zum Nachteil der Unternehmen sein. Zufriedene und loyale Angestellte nutzen auch ihnen. Ein Freibrief für überzogene Lohnforderungen ist das nicht, wie ein Blick über die Grenzen zeigt. In den nicht wettbewerbsfähigen Volkswirtschaften verlieren die Menschen gerade ihre Jobs.