Kommentar zur Reaktivierung von Bahnstrecken Zurück in die Zukunft

Meinung | Berlin · Verkehrsverbände fordern eine Reaktivierung stillgelegter Trassen. Eine Analyse der Verbände zeigt, dass davon 291 Städte und Gemeinden profitieren können. Zurück in die Zukunft ist das richtige Motto für die künftige Bahnpolitik, kommentiert Wolfgang Mulke.

 Verkehrsverbände fordern eine Reaktivierung stillgelegter Trassen.

Verkehrsverbände fordern eine Reaktivierung stillgelegter Trassen.

Foto: dpa/Boris Roessler

Zurück in die Zukunft ist nicht nur der Titel einer bekannten Filmreihe. Es ist auch das richtige Motto für die künftige Bahnpolitik. Allzu lange stand die Wirtschaftlichkeit des Schienenverkehrs im Zentrum der Überlegungen. Das Streckennetz wurde dort ausgedünnt, wo sich der Betrieb nicht mehr lohnte. Der Widerstand in den betroffenen Regionen blieb überschaubar. Denn Bahnfahren war weder so günstig noch so bequem wie die Tour mit dem eigenen Auto.

Doch die Vorstellung von einem Hochgeschwindigkeitsnetz zwischen den Metropolen und einer Anbindung nur der großen Zentren war zu kurz gedacht. Denn die Schattenseiten sind längst sichtbar. Der Auto- und Lastentransport auf der Straße ist für Reisende wie Pendler längst nicht mehr so bequem und preiswert. Die Städte verteuern das Autofahren. Die Bahn kann hier sowohl bei Gütern als auch bei Personen eine Alternative bieten – wenn sie wieder überall hinfahren kann.

Da ist die Reaktivierung stillgelegter Strecken eine vergleichsweise preiswerte Möglichkeit, wieder Schienenverkehr in die Provinz zu bringen. Es geht zurück zu einem größeren Netz, denn darin liegt die Zukunft einer modernen Bahn und eine Chance für die Regionen. Wo es Verkehrsangebote gibt, werden sie in der Regel auch genutzt. Das ist auch eine elementare Grundlage für die Entwicklung in kleineren Städten und auf dem Land. In vielen Ländern dreht sich gerade der Trend zu immer mehr Einwohnern. Insbesondere Familien würden bei guten Infrastrukturangeboten auch in kleinere Städte ziehen.

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