Unterm Strich: Die Pandemie verwischt Grenzen Nicht rühren, bitte!

Meinung | Bonn · Die Kultur leide so furchtbar unter dem Lockdown, sagen Kulturbefürworter. Was sie nicht sagen: Die Kultur ist durchaus geblieben (jetzt halt online). Was wegfällt, sind nur die steifen Rituale, mit denen sich die Kulturbefürworter als etwas Besseres fühlen können.

 Man quetscht sich in zu enge Stuhlreihen und darf dann quasi nicht mehr atmen (husten schon gar nicht): Es gibt Leute, die halten Konzertsäle für Kirchen. Sind sie aber nicht.

Man quetscht sich in zu enge Stuhlreihen und darf dann quasi nicht mehr atmen (husten schon gar nicht): Es gibt Leute, die halten Konzertsäle für Kirchen. Sind sie aber nicht.

Foto: picture alliance / Christian Beutler/KEYSTONE/dpa/Christian Beutler

Man kann sich daran gewöhnen: Heute ein „Don Giovanni“ in der Wiener Staatsoper, in ein paar Tagen der „Freischütz“ in der Bayerischen Staatsoper, dann ein Konzert der Berliner Philharmoniker­ – es ist nicht schwierig, sich auch in diesen Zeiten einen spannenden Kulturfahrplan aufzustellen. Ein bisschen Internet-Suche reicht aus, um sich auf dem heimischen TV-Gerät Spitzenproduktionen aus aller Welt anzuschauen.