Kommentar zur Führungsfrage in der CDU Zeitgemäße Mitsprache

Meinung | Berlin · Die CDU will die Entscheidung über ihre neue Führung von den Parteimitgliedern fällen lassen. Das ist überfällig, weil zeitgemäß, meint unser Autor. Allerdings sieht er damit längst nicht alle Herkulesaufgaben für die Christdemokraten erledigt.

 CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak moderiert die Suche nach einer neuen Führungsspitze für die Partei.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak moderiert die Suche nach einer neuen Führungsspitze für die Partei.

Foto: dpa/Annette Riedl

Das ist für die Union wahrlich revolutionär. Mit Basisdemokratie hat die CDU bislang nur wenig am Hut gehabt. Durch die Mitgliederbefragung ändert sich das jetzt. Intern geht man zwar davon aus, dass diese Form der Suche nach einem neuen Vorsitzenden eine einmalige Geschichte sein wird. Doch da könnte sich mancher in der Parteiführung irren: Ist die Tür erst aufgestoßen, lässt sie sich womöglich nicht mehr schließen, weil die Mitglieder Gefallen daran finden und weil mehr Mitsprache überfällig und zeitgemäß ist. Dafür spricht auch, dass es inzwischen sogar Stimmen in der CDU gibt, die eine Doppelspitze fordern. Frühe wäre dies undenkbar gewesen. Die Union nähert sich notgedrungen den Realitäten an.