Merl

Das jetzige Merl wird erstmals 1199 als "Merlo" erwähnt. Dort hat es einen größeren Hof gegeben, der zum Bonner Cassiusstift gehörte. 1311 und 1320 wird Merl wieder urkundlich erwähnt. Der Ort erhielt das Recht, den Zehnten einzuziehen

  Der Merler Dom  wurde 1900 erbaut. Eine eigene Pfarrei wurde Merl jedoch erst 74 Jahre später.

Der Merler Dom wurde 1900 erbaut. Eine eigene Pfarrei wurde Merl jedoch erst 74 Jahre später.

Otto Waldbott von Bassenheim kaufte systematisch im Umkreis seines Gudenauer Herrschaftsbereiches verschuldete Besitztümer. Im 17. Jahrhundert war er auch Herr zu Merl. Wahrscheinlich war der Hof in Merl jedoch immer noch ein Lehen des Cassiusstiftes.

Um den Hof herum bauten im Laufe der Jahr hunderte Menschen ihre Häuser, so dass die Ansiedlung allmählich zu einem Dorf heranwuchs. Darüber hinaus gibt es zwei Sagen über die Entstehung des Dorfes.

Viele Jahrhunderte hatte Merl keine eigene Kirche. Die Pfarrer von Meckenheim betreuten die kleine Gemeinde. Am Ende des 16. Jahrhunderts lebte das kinderlose Ehepaar Michael und Anna Wüllens in dem Ort. Das Paar ließ eine Kapelle bauen, die 1899 abgerissen wurde. Am 10. Juni 1900 wurde die neue Kapelle, der Merler Dom, feierlich eingeweiht.

1974 wurde Merl schließlich eine eigene Pfarrei. 1977 weihten dann die Gläubigen das evangelische Kirchenzentrum Arche ein.

1794 besetzten französische Truppen das linksrheinische Gebiet. Merl gehörte wie Lüftelberg, Altendorf und Ersdorf zum Canton Rheinbach im Rhein-Mosel-Département und zählte zur Verwaltungseinheit "Mairie d'Adendorf".

1836 wurde ein Schulhaus gebaut. Bereits zwei Jahre zuvor nahm die erste Schulklasse den Unterricht auf. 1872 entstand ein größerer Neubau, der 1955 komplett umgebaut wurde. Selbstständig wurde der Ort 1863. Nach dem Ersten Weltkrieg bis 1926 war Merl unter französische Besatzung. In den Sommerferien 1939 bezog die Wehrmacht Quartier im Ort.

Fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg feierten die Merler erstmals wieder Kirmes. 1966 begannen die Bauarbeiten an der Lehmwiese: Die Stadt Meckenheim-Merl sollte wachsen. Bürgersteige wurden gebaut, der Dorfplatz umgestaltet und mit einem Brunnen und einer Linde versehen. Durch die kommunale Gebietsreform 1969 verlor die Großgemeinde Merl ihre Selbstständigkeit und wurde der Stadt Meckenheim zugeschlagen.

Zu dieser Zeit hatte der Ort 662 Einwohner. Zuvor hatte Merl eigene Bürgermeister: Von 1946 bis 1952 war Peter Frings (CDU) Gemeindevorsteher. 1952 bis 1956 war Peter Münch (CDU) Bürgermeister, 1956 bis 1964 Peter Reuter (CDU) und 1964 bis 1969 Heinz Gottschalk (BWG). Mittlerweile hat Merl mehr als 5 250 Einwohner.

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