Zehnte "Jetpower" Bad Neuenahr Messe und Flugschau ziehen rekordverdächtige 15.000 Besucher an

BAD NEUENAHR · Die zehnte Auflage der Kombination aus Flugschau und Fachmesse für turbinengetriebene Flugmodelle und Hubschrauber sorgte wieder für Hochbetrieb auf der Heide oberhalb von Bad Neuenahr. Auch am Boden war es mit mehr als 15.000 Besuchern und 120 Ausstellern aus 15 Ländern nicht weniger belebt.

Startklar: 15.000 Zuschauer bewundern die Maschinen.

Foto: Martin Gausmann

Erst ließ ein Surren aufhorchen, dann stieg das Flugzeug raketenhaft steil in den Nachthimmel - und sein Licht verlosch. Nichts war mehr von ihm zu sehen, bis ein Funkenschweif die Position der Maschine wieder sichtbar machte. Aber die Erleichterung beim Publikum der Jetpower-Vorführungen währte nur kurz, weil wenig später Turbotrudelflug angesagt war und das Flugzeug scheinbar in freiem Fall abstürzte.

Der Mann am Steuerpult indes fing seine Maschine sauber ab und erntete begeisterten Applaus und Bewunderung von Modellflugfans und Fachleuten.

"Wie gut, dass da keiner drinsitzt, da wird einem ja schon beim Zuschauen komisch", war sich ein Pärchen aus Köln einig. Nicht nur die beiden verfolgten stundenlang mit dem Kopf im Nacken und offenem Mund die Kunststücke in der Luft, die Modellflieger vom Boden aus steuerten und wagten kaum den Blick abzuwenden: "Man könnte ja was verpassen."

Mit Hunderten von LEDs bestückte Hubschrauber etwa, deren beleuchtete Rotoren wie Ufos durch den Nachthimmel schnellten. Sie querten sprühende Feuerwerke und ließen ein Smiley, Snoopy oder sogar den Sandmann zu passender Musik und samt passendem Schriftzügen wie "Gute Nacht" über den Köpfen der Zuschauer aufblitzen.

An "Augen zu" war aber weder bei der spektakulären "Nacht der Feuer" am Samstag noch bei den Vorführungen an den anderen Jetpower-Tagen zu denken.

Die zehnte Auflage der Kombination aus Flugschau und Fachmesse für turbinengetriebene Flugmodelle und Hubschrauber sorgte wieder für Hochbetrieb auf der Heide oberhalb von Bad Neuenahr. Auch am Boden war es mit mehr als 15.000 Besuchern und 120 Ausstellern aus 15 Ländern nicht weniger belebt.

Pfeilschnelle Jets durchschnitten mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde die Luft und bewiesen, warum sie die "Formel Eins unter den Modellflugzeugen" genannt werden. Modelle von Kampfjets oder Verkehrsflugzeugen sowie auch Propellermaschinen im Maßstab 1:2 - so teuer wie ein Kleinwagen - kamen dazu.

Zum runden Geburtstag gab es neben den Neuheitenvorstellungen der Firmen zudem auch bemannte Kunstflüge wie die Parallel-Formation von Ralf Niebergall in der Originalmaschine SF 260.

Sohn Nico saß derweil am Steuer eines baugleichen Modells. Besonders tollkühn war die Show von "Jetman" Yves Rossi, der am Sonntag aus einem Hubschrauber sprang und mit seinen turbinengesteuerten Flügeln schon durch den Grand Canyon geflogen ist. Diesmal war es die Benger Heide.

Über einen "vollen Erfolg mit rund 15.000 Besuchern" freute sich Chef-Organisator Winfried Ohlgart am Sonntag. Schirmherr Bürgermeister Guido Orthen und Landrat Jürgen Pföhler hatten bei ihrem Geburtstagbesuch am Samstag bereits die Bedeutung der Jetpower für die Region herausgestellt. So waren auch diesmal wieder die Hotels und Pensionen der Kreisstadt und ihrer Umgebung gut gebucht.