Rheinpromenade Neue Flaniermeile für Bad Breisig

Bad Breisig · Sie ist neben den Römer-Thermen so etwas wie die Hauptattraktion Bad Breisigs: die Rheinpromenade. Jetzt soll das Aushängeschild verschönert werden. Doch beim Thema Verkehr kommt Schärfe in die Diskussion. Am Dienstagabend diskutierten Politik und Anwohner.

Vierhundert Meter ist sie lang, gesäumt von Hotels und Gastrobetrieben, die insbesondere in den Frühlings- und Sommermonaten die passierenden Spaziergänger, Ausflügler, Wanderer und Radfahrer anlocken. Die Potenziale, die im durchaus idyllischen Uferbereich stecken, sind jedoch nicht voll ausgeschöpft. Das soll sich ändern. In vier Bauabschnitten will die Stadt mit Hilfe von hohen Fördermitteln für eine neue Optik und eine bessere Ausnutzung der Flächen sorgen.

Wenngleich die in einer Bürgerversammlung präsentierte Planung insgesamt auf Wohlwollen stieß, so kam plötzliche Schärfe auf. Grund: Wohin mit dem Autoverkehr? Die Planung sehe keine Lösungen vor, monierten Versammlungsteilnehmer.

"Die Schokoladenseite unserer Stadt soll auch die Schokoladenseite bleiben", meinte Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch gleich zu Beginn der Informationsveranstaltung, zu der die Stadt insbesondere Anlieger eingeladen hatte. Man wolle das Rheinufer optisch aufwerten und besser an den südlich gelegenen Kurgarten anbinden, so die Zielsetzung. "Gäste sollen gerne wiederkommen wollen, Radfahrer sollen anhalten, Wanderer sollen zum Verweilen eingeladen werden", sagte die Bürgermeisterin, die auch auf die hohen Fördermöglichkeiten hinwies und den Anliegern versicherte, dass im Zuge des geplanten Bauvorhabens keine Kosten auf sie zukommen werden. Beste Voraussetzungen also für einen harmonischen Abend, den Diplom-Ingenieur Horst Huhmann nutzte, seine bereits im Bauausschuss der Stadt gezeigten Pläne zu erläutern.

Vordringliches Ziel ist, die Promenadenfläche zu erweitern, um mehr Raum für Aufenthalte und Veranstaltungen zu bekommen. Der Verkehr soll entzerrt, schöne Ausblick- und Durchblickmöglichkeiten mit Sitzgelegenheiten geschaffen, Flächen geordnet, Relaxzonen gebaut werden. Dabei gilt es, Böschungsanlagen zu verlagern, um für die Promenade mehr Breite zu gewinnen. Besonderer Blickfang soll dabei eine treppenähnlich angelegte Sitz-, Ausblick- und Treffmöglichkeit bilden, die im Zentrum der Promenade entstehen soll.

Da zahlreiche Behörden am Genehmigungsverfahren zu beteiligen sind, kann frühestens im Herbst 2016 mit einem Baubeginn gerechnet werden. Fertigstellung: Ostern 2017. Um das Sommergeschäft der Bad Breisiger Gastronomie nicht zu beeinträchtigen, wird es eine "Winterbaustelle" geben, wie Planer Huhmann erläuterte. [kein Linktext vorhanden]

"Ohne Autos wäre es noch schöner", so einige Anlieger. Andere wiesen auf die Notwendigkeit erforderlicher Hotelzufahrten hin. Und nicht zuletzt die Anrainer müssten ihre Autos irgendwo lassen können. Ungeachtet dessen: Wenn die Rheinpromenade so schön werde, kämen ja noch mehr Ausflügler mit ihren Autos. Die Planung, die nun plötzlich als "Flickschusterei" bezeichnet wurde, sehe eine Lösung der angeblich vorhandenen Verkehrsprobleme nicht vor. Es fehle das "ganzheitliche Konzept". Bürgermeisterin Hermann-Lersch versicherte, die Einwände in den Gremien zur Diskussion stellen zu wollen.

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