Einweihung auf der B266 Neue Umgehung Bad Neuenahr ist eröffnet

BAD NEUENAHR · Seit Freitagnachmittag rollt der Verkehr über die neue Umgehung von Bad Neuenahr - 47 Jahre, nachdem das Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden war.

 47 Jahre nach dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens wurde am Freitag die Umgehung Bad Neuenahr eingeweiht.

47 Jahre nach dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens wurde am Freitag die Umgehung Bad Neuenahr eingeweiht.

Foto: Martin Gausmann

Mit Oldtimern des Ahr-Automobil-Clubs, die nur unwesentlich älter waren als das Planfeststellungsverfahren für die Bad Neuenahrer Umgehung aus dem Jahr 1971, nahmen am Freitag Staatssekretär Steffen Bilger aus dem Bundesverkehrsministerium in Berlin und der Mainzer Verkehrsminister Volker Wissing die jungfräuliche Fahrbahn der B 266 unter die Räder. Mit Blasmusik wurden die Ehrengäste, die der Leitende Baudirektor des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz, Bernd Cornely, begrüßte, auf die vierspurige Bundesstraße geführt, die der Kurstadt nebst Entlastung ein Mehr an Verkehrssicherheit bringen soll. Mit von der Partie auch die Mitstreiter der Bürgerinitiative „Nur 2000 Meter“ um Oskar Hauger, die nie müde wurden, Druck auf die Verantwortlichen auszuüben, damit das 48-Millionen-Projekt des Bundes zum Abschluss kommt.

Bevor Ahrweinkönigin Annika Schooß und das Landesgartenschau-Maskottchen Ahrvin das Band durchschnitten und der Verkehr fließen konnte, bedankte sich Cornely vorrangig bei seinem Team. Bilger: „Diese Umgehung war sinnvoll, notwendig und unbestritten wichtig. Mit dem Bau der 1,8 Kilometer langen Ortsumgehung wird nicht nur die Leistungsfähigkeit der B 266 verbessert, die Baumaßnahme entlastet auch die Anwohner vom Durchgangsverkehr und sorgt für mehr Lebensqualität.“ Die heute überdurchschnittlich hohe Belastung von 19 000 Fahrzeugen täglich könne mit einer Verlagerung auf die neue Trasse um knapp 40 Prozent reduziert werden. Auch er dankte den Anwohnern für ihre Geduld, die sie für den Bau der Umgehung über eine Hochstraße und zwei Tunnelbauwerke aufgebracht hätten: „Über drei Kilometer lange und bis zu fünf Meter hohe Wände und Wälle schützen sie dann vor Verkehrslärm. Und: Die Baumaßnahmen blieben im Kostenrahmen.“

Besonders den Bauarbeitern, die in den vergangenen Hitze-Monaten unter Hochdruck gearbeitet hätten, zollte der Staatssekretär „für diese fast unmenschliche Leistung“ seinen Respekt.

Minister Wissing – „Ich war ein Jahr alt, als das Projekt ebenfalls in den Kinderschuhen steckte“ – nannte die Umgehung auch mit Blick auf die Gartenschau 2022 einen Meilenstein für die Region: „Für Sie entstehen neue städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten.“ „Mundwerker danken Hand-werkern“, betonte Bürgermeister Guido Orthen, der Ovid mit dem Zitat „Was lange währt, wird endlich gut“, bemühte. Immerhin sei die Kreisstadt, die 2019 ihr 50-jähriges Bestehen feiert, nur zwei Jahre älter als die Geschichte der Umgehung, die eine schnelle Verbindung vom Rhein- zum Ahrtal und zur A 61 schafft. Auch Landrat Jürgen Pföhler freute sich, dass das Nadelöhr Heerstraße nun Geschichte sei. In seinen Dank band er nicht nur den LBM ein, sondern auch die Bürgerinitiative, die 2002 3200 Unterschriften im Mainzer Verkehrsministerium überreicht hatte. „Die Worte des Landrates haben mir gut getan“, so der 84-jährige Oskar Hauger mit Tränen in den Augen. Nach der Einsegnung durch Friedemann Bach und Peter Dörrenbächer war es an der Ahrweinkönigin und Ahrvin, das symbolische Band zu durchschneiden.

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