Konzerte im November Bonn gönnt sich einen bunten Jazzherbst
Bonn · Die Szene in Bonn und der Region ist hellwach und meldet sich nach einer langen Corona-Flaute mit hochkarätigen Konzerten zurück. Mit dabei sind unter anderem das Harlem Orchestra und das Jan Bilkslager Trio.
So viel Vielfalt war nie: Bonn gönnt sich einen bunten, schillernden Jazzherbst, und die Region macht mit. Die Jazz-Szene ist aus dem Corona-Tunnel raus und hellwach. Der fulminante Herbst startete mit Hochkarätern: Die wunderbare Olivia Trummer eröffnete die neue Reihe der Kameha Jazz-Nights, der Kammermusiksaal hatte die äußerst lebendige Piano-Legende Enrico Pieranunzi aus Rom zu Gast, in der Harmonie begeisterte das Trio des Schweden Emil Brandqvist. Und im November geht es mit hoher Schlagzahl weiter. An diesem Freitag meldet sich um 20 Uhr das Orstzentrum Dottendorf mit dem Harlem Orchestra, Bigband-Musik der 1920er Jahre und Kompositionen von Duke Ellington und Cab Calloway zurück.
An diesem Samstag folgt das Jan Bilkslager Trio aus Luxemburg im Lilo in Bad Honnef (19 Uhr) in einer neuen, von Hans-Bernd Kittlaus kuratierten Reihe an der Rheinpromenade 4. Am Sonntag, 6. November, muss sich der Jazzfreund entscheiden – zwischen der Sängerin und Pianistin Alma Naidu, erste Stipendiatin der Bonner Grizzly Jazz-Foundation, die Anfang des Jahres ein vielbeachtetes Debüt-Album herausgebracht hat und um 19.30 Uhr im Rahmen von „Musik in den Häusern der Stadt“ im Leoninum spielt, und dem grandiosen Bonn Jazz Orchester, das mit vielen, tollen Jazz-Größen der Region zu einem vielversprechenden Comeback um 20 Uhr im Pantheon zusammenkommt. Mal sehen, was Organisator Thomas Kimmerle noch im Programm hat.
Einer der besten deutschen Jazz-Gitarristen zu Gast
Kommende Woche, am 10. November, 19.30 Uhr, kommt einer der besten deutschen Jazz-Gitarristen, Torsten Goods, mit seinem Trio ins Kameha. Ein vielversprechender Abend mit einem sehr versierten, vielfach ausgezeichneten Künstler, der immer für Überraschungen gut ist. Herbert Kaupert macht das Programm für Kameha und Dottendorf. Auch da darf man auf kommende Termine gespannt sein.
Nächster Konflikt am 24. November: Da buhlen Kammermusiksaal und Konzerthaus Klavins um die Jazzgemeinde – soll es hinreißender Jazzgesang mit Piano sein, den das ganz junge Duo aus Camille Bertault und David Helbock um 20 Uhr im Beethoven-Haus bietet, oder erhält feuriger Gypsy-Swing des Joscho Stephan Trios & Costel Nitescu bei Klavins um 19.30 Uhr den Zuschlag? Am Tag darauf muss Peter Materna, der Saxofonist und Jazzfest-Intendant, keine Konkurrenz fürchten: Am 25. November tritt er, der auch als Freund akustisch interessanter Räume und Situationen bekannt ist, mit seinem Klavierpartner im Bonner Münster auf. Angekündigt hat er eine neue Komposition von Weber.
Und in der letzten Novemberwoche werden wir von Materna erfahren, was beim Jazzfest Bonn 2023 (Ende April bis Mitte Mai) gespielt wird. Der Vorverkauf startet traditionell am 1. Dezember. Spannende Zeiten. Zuvor, am 30. November, kommt das wunderbare Martin Tingvall Trio in die Endenicher Harmonie und am 1. Dezember sind die Schweden erneut in der Harmonie zu Gast. Das erste Konzert war sofort ausverkauft, da musste noch ein zweites nachgeschoben werden. Schöner Jazzherbst.