Preis für Bonner Kunstverein Bonn ist spitze

Bonn · Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine setzt den Bonner Kunstverein an die Spitze der Konkurrenz. Auszeichnung wird bei der Art Cologne vergeben

Bestätigung: Direktorin Fatima Hellberg.

Bestätigung: Direktorin Fatima Hellberg.

Foto: Benjamin Westhoff

Triumph für den Bonner Kunstverein und seine Direktorin Fatima Hellberg: Nach dem Preis für die Ausstellung über David Medalla, der Hellberg kürzlich durch den Internationalen Kunstkritikerverband überreicht wurde, wird der Bonner Institution eine besondere Ehre zuteil. Der Bonner Kunstverein bekommt quasi die Auszeichnung „Bester Kunstverein“. Genauer: „Der Bonner Kunstverein ist zum diesjährigen Gewinner des Preises für Kunstvereine“ gewählt worden, wie es heißt. Der renommierte Preis wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit der Art Cologne vergeben. Eine unabhängige Jury votierte für die Bonner.

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Hellberg begeistert und stolz und freut sich mit ihrem Team über diese besondere Auszeichnung. Sie ist unbedingt eine Bestätigung für den Kurs, den die 1986 in Schweden geborene Kunsthistorikerin seit ihrem Antritt Ende 2019 in Bonn eingeschlagen hat. Mit ihrem bisher gezeigten, hochkarätigen Programm, insbesondere auch mit ihren beiden eigenen Produktionen „David Medalla“ und „The Holding Environment“ hat Hellberg Maßstäbe gesetzt und den Bonner Kunstverein auf ein sehr hohes Niveau geschraubt.

„Wärme, Ungezwungenheit und Inklusivität“

Die rein weiblich besetzte Jury bestand aus Berit Gerd Andersen (Leiterin des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst), Regina Barunke (Kunsthistorikerin, Köln), Eva Birkenstock (Direktorin Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen), Valerie Knoll (Kuratorin, Bern) sowie Vanessa Joan Müller (Kuratorin und Autorin, Wien). Insgesamt 24 Kunstvereine waren nominiert worden. Der Preis, den Hellberg im Rahmen der Art Cologne entgegennimmt, ist mit 8000 Euro dotiert. Der letzte ADKV-Preis 2020 ging an die Halle für Kunst Lüneburg.

In den letzten Jahren habe sich Hellberg gemeinsam mit dem Team und Vorstand intensiv mit dem Selbstverständnis des Vereins als Gastgeber auseinandergesetzt und damit befasst, wie das Gefühl von „Wärme, Ungezwungenheit und Inklusivität“, das ein solches Haus idealerweise charakterisiert, insbesondere bei Veranstaltungen, noch stärker als bisher erzeugt werden könne, heißt es in einer Mitteilung des ADKV. Hervorgehoben wird  „die Auseinandersetzung der eigenen institutionellen Rolle in der zweiteiligen Ausstellung ‚The Holding Environment‘, die sich themenübergreifend und selbstreflexiv mit Fragen zur ‚Institutionskritik und Fürsorge‘ beschäftigte.“

Chronisch unterfinanziert

Wie viele Kunstvereine habe auch der Bonner Kunstverein mit einer strukturellen Unterfinanzierung zu kämpfen; seine Ausstellungstätigkeiten seien vollständig auf die Einwerbung von Drittmitteln angewiesen. „Ein Programm wie dieses unter den gegebenen Bedingungen zu realisieren, gilt es auf besondere Weise zu honorieren“, befand die Jury.

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