Unternehmen drohen mit Konsequenzen Australien will Google und Facebook für Journalismus zahlen lassen

Canberra · Für Inhalte, die sie von Medienkonzernen übernehmen, sollen Google und Facebook in Australien künftig zur Kasse gebeten werden. Die Internetriesen drohen unterdessen mit Konsequenzen, sollte die Reform durchgesetzt werden.

 In Australien sollen Google und Facebook für die Übernahme journalistischer Inhalte bezahlen.

In Australien sollen Google und Facebook für die Übernahme journalistischer Inhalte bezahlen.

Foto: DPA

Die australische Regierung will Google und Facebook für Journalismus in Zukunft zur Kasse bitten. Am Mittwoch sollten neue Pläne für ein entsprechendes Gesetz im Parlament vorgestellt werden, wie der australische Finanzminister Josh Frydenberg am Dienstag sagte. Vorgesehen ist, dass Internetgiganten wie Facebook und Google für Inhalte zahlen, die sie von Medien übernehmen. Die Pläne sollten zunächst in einem Parlamentsausschuss geprüft werden, bevor sie in einem Gesetzesentwurf mündeten, über den die Abgeordneten im kommenden Jahr abstimmten, sagte Frydenberg.

Es handele sich um eine riesige Reform, um einen Präzedenzfall, erklärte der Finanzminister: „Die Welt schaut zu, was hier in Australien passiert“. Spanien und Frankreich waren in der Vergangenheit damit gescheitert, Facebook mit Hilfe von Urheberrechtsgesetzen für Nachrichten zur Kasse zu bitten.

Die neuen Pläne der australischen Regierung unterscheiden sich den Angaben zufolge von früheren Veröffentlichungen, die nach Konsultationen mit Betreibern sozialer Netzwerke und australischen Medienorganisationen im Juli veröffentlicht worden waren. Zunächst hatte die Regierung einen Ausschluss von Medien im Staatsbesitz vorgesehen. Dies gelte nun nicht mehr, sagte Frydenberg.

Facebook hat gedroht, Nachrichten aus Australien lieber zu blockieren als dafür zu zahlen. Google erklärte, die geplante Reform werde zu einer „drastisch schlechteren Google-Suche und Youtube“ führen, freie Angebote gefährden und dazu führen dass Nutzerdaten in die Hände „großer Nachrichtenunternehmen“ gelangten.

(dpa)
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