Zusammenschluss Axel Springer baut Geschäft mit Online-Werbung aus

Berlin · Fast drei Viertel seines Umsatzes erwirtschaftet Axel Springer mittlerweile im Internet. Doch auch im Printgeschäft schafft das Medienhaus mit einer besonderen Ausgabe einen Rekord.

 Springer erwirtschaftet mittlerweile 70,6 Prozent des Gesamterlöses mit digitalen Geschäftsmodellen.

Springer erwirtschaftet mittlerweile 70,6 Prozent des Gesamterlöses mit digitalen Geschäftsmodellen.

Foto:  Maurizio Gambarini

Axel Springer ("Bild", "Die Welt") baut das Geschäft mit Online-Werbung weiter aus. Dafür übernimmt der Medienkonzern zunächst komplett die Awin AG, an der er bisher 52,5 Prozent hält, vom Schweizer Telekomkonzern Swisscom.

In einem zweiten Schritt bringt der Dienstleister United Internet sein Geschäft mit gesponserten Links in die Awin AG ein und erhält dafür 20 Prozent der Anteile. Das teilte Axel Springer am Mittwoch in Berlin mit.

Mit dem Zusammenschluss wollen beide Unternehmen ihre Position bei der Vermittlung von Werbeleistungen zwischen Online-Medien und Unternehmen (Affiliate-Marketing) stärken. Die Awin AG betreut rund 6000 Werbekunden weltweit. Springer und United Internet erhoffen sich neue Erlösmodelle und wollen die Voraussetzungen für einen Börsengang des Unternehmens schaffen.

Springer erwirtschaftet mittlerweile 70,6 Prozent des Gesamterlöses mit digitalen Geschäftsmodellen. Die Investitionen in das internationale Digitalgeschäft zahlten sich aus, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner. So legte der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2017 um knapp sieben Prozent auf 1,69 Milliarden Euro zu. Zu den Treibern zählten Rubrikenangebote wie Immonet und die Jobbörse Stepstone.

Die Bezahlangebote, zu denen Springer seine journalistischen Produkte zählt, legten um 2,3 Prozent auf 725,4 Millionen Euro zu. Döpfner hob dabei die Wirtschaftsnachrichten-Plattform "Business Insider" und die "Bild für Alle" hervor. Die Sonderausgabe zum 65. Geburtstag der Zeitung sei die am besten vermarktete "Bild" bisher gewesen.

Der Konzern hob seine Ergebnisprognose für dieses Jahr an. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Zuvor war ein Zuwachs im mittleren bis hohen einstelligen Bereich erwartet worden. Im zweiten Quartal legte das Ebitda um 15,7 Prozent auf 170,1 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um 7,1 Prozent auf 858,8 Millionen Euro.

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