Internetverhalten Das beschäftigte die Google-Nutzer 2019

Berlin · 2019 beschäftigt ein Vermisstenfall ganz Deutschland - das zeigen auch die Suchanfragen der Google-Nutzer. Neben Großereignissen finden sich auch ein Tanz und Internetsprache unter den Top-Suchanfragen.

 Die Suchanfragen der Google-Nutzer spiegeln die Geschehnisse des Jahres. Bei den allgemeinen Suchbegriffen lagen „Rebecca“ und „Notre Dame“ vorne.

Die Suchanfragen der Google-Nutzer spiegeln die Geschehnisse des Jahres. Bei den allgemeinen Suchbegriffen lagen „Rebecca“ und „Notre Dame“ vorne.

Foto: picture alliance / dpa/Lukas Schulze

Wonach haben Google-Nutzer in Deutschland 2019 besonders häufig gesucht? Nach der im Februar verschwundenen Rebecca. Unter den allgemeinen Suchbegriffen hat der Name der Berliner Schülerin 2019 den stärksten Zuwachs an Suchanfragen verzeichnet, wie Google jetzt mitteilte.

Auch bei den Wo-Fragen lag „Wo ist Rebecca?“ vorn - auf Platz zwei hinter „31.10. Feiertag wo?“ und vor „Blinddarm Schmerzen wo?“.

Platz zwei der allgemeinen Suchbegriffe belegt die Pariser Kirche Notre Dame, deren Dach im April von einem Feuer zerstört wurde. Platz drei belegt die Handball-WM, gefolgt vom verstorbenen Modeschöpfer Karl Lagerfeld und Julen. Der zweijährige Julen war im Januar in Spanien in einen Schacht gefallen und konnte nur noch tot geborgen werden. Auf den Plätzen sechs bis zehn liegen „Europawahl“, „Frauen WM“, „30 Jahre Mauerfall“, „Thomas Cook“ und „Greta Thunberg“. Google listet in der Übersicht Suchbegriffe, für die die Anzahl der Suchanfragen im Vergleich zum Vorjahr besonders stark zugenommen haben.

2019 interessierten sich auch immer mehr Google -Nutzer für den sogenannten „Floss Dance“ - eine anspruchsvolle Tanzbewegung, die vor allem über das Internet bekannt wurde. „Wie geht Floss Dance?“ liegt auf Platz eins der Wie-Fragen. Dahinter folgen „Grundrente wie hoch?“ und „Wie heißt das Baby von Prinz Harry?“. Weitere beliebte Fragen lauten „Wie alt ist Mero?“ (wobei der gleichnamige deutsche Rapper gemeint ist, der 19 Jahre alt ist), und „Wie funktioniert die Europawahl?“. Kurioses weiteres Beispiel: „Wie geht es Harald von den Wollnys?“, worauf Google einige Nachrichtenschnippsel aus illustrieten Zeitschriften auswirft.

„Was ist Artikel 13?“ führt die Liste der Was-Fragen an. Als Artikel 13 ist eine Regelung der EU-Urheberrechtsreform bekannt. Für Kritiker kann diese Regelung dazu führen, dass Plattformen wie YouTube Inhalte schon beim Hochladen filtern müssen und somit das Internet zensieren. Auch im dritten Jahr nach dem Brexit-Votum landet „Was ist Brexit?“ noch auf Platz zwei, gefolgt von „Was bedeutet Kappa?“. Diese Frage bezieht sich vermutlich auf ein als „Kappa“ bekanntes Emoticon, das im Internet häufig zur Kennzeichnung ironischer oder sarkastischer Aussagen genutzt wird. Doch die Google-Nutzer interessierten sich auch für die Fragen „Was ist eine Geisha?“ (Antwort: japanische Unterhaltungskünstlerin) und „Was ist Area 51?“ (Antwort: Ein militärisches Sperrgebiet im südlichen Nevada). Kurios auch die Frage: „Was kostet ein Eurofighter?“, die Google mit 98 Millionen Euro angibt.

Die Kategorie der Wo-Fragen verdeutlicht aber die gestiegene Aufmerksamkeit für die Klimabewegung Fridays for Future und ihrer Symbolfigur Greta Thunberg. Auf Platz acht der Suchanfragen steht hier: „Wo ist Greta zur Zeit?“

(dpa)
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