Skurrilen Geschichten auf der Spur Hamburger Historiker postet Kuriositäten im Netz

Bonn · In der Geschichtsschreibung geht es um die großen Ereignisse, Daten und Zusammenhänge. Skurrile Details erfahren dagegen wenig Beachtung. Der Hamburger Historiker Joachim Telgenbüscher will das ändern.

Skurrilen Geschichten auf der Spur: Hamburger Historiker postet Kuriositäten im Netz
Foto: Pixabay (CC0)

Als Queen Mom 2002 verstarb, hatte sie ihr Konto um vier Millionen Pfund überzogen. Solche Details der Geschichte erfährt man auf den Kanälen des Projekts "Verrückte Geschichte". Dahinter steckt der Historiker Joachim Telgenbüscher. Der Hamburger hat in Cambridge moderne europäische Geschichte studiert. Auf Twitter fing er an, unter dem Pseudonym Dr. Guido Knapp, lustige historische Fundstücke zu posten. Mittlerweile betreut er auch eine Facebook-Seite, einen Instagram-Kanal und einen Blog. Was er postet beschreibt der Historiker so: "Überraschende Beobachtungen, die uns zwingen, den Status Quo und unser Selbstbild zu hinterfragen."

Jochen Telgenbüscher nennt die Beiträge "kleine Schätze", die er mit möglichst vielen Menschen teilen will. Seit er denken kann interessiert er sich für historische Zusammenhänge. Sein Ziel ist es, ein historisches Bewusstsein bei den Lesern zu erzeugen. Das könne "gerade in diesen Zeiten" nicht schaden. Der Blog sei ein Hobby, das ihm langsam über den Kopf wachse. "Mittlerweile verbringe ich schon jeden Tag eine gute halbe Stunde damit, meist morgens früh und am Abend vor dem Schlafengehen. ", erklärt der Hamburger.

In seiner Kuriositäten-Sammlung finden sich auch Tipps für das Berufsleben aus dem alten Ägypten. Zum Umgang mit dem eigenen Vorgesetzten ist der folgende Hinweis überliefert: "Lache, nachdem er gelacht hat." Manchmal bleibt bei der Lektüre allerdings das Lachen im Halse stecken, etwa wenn Telgenbüscher berichtet, wie der ehemaliger amerikanische Präsident Nixon im betrunkenen Zustand einen Atomschlag gegen Nordkorea plante. Der damalige Sicherheitsberater Henry Kissinger entschied mit den militärisch Verantwortlichen nichts zu unternehmen, bis Nixon wieder ausgenüchtert war und verhinderte so möglicherweise einen Atomschlag.

Mehr Historisches gibt es auf der Website des Projekts.

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