Cebit 2018 IT-Mittelstand: Vielfalt durch Software-Giganten gefährdet

Hannover · Der deutsche IT-Mittelstand schlägt angesichts der marktbeherrschenden Stellung nur weniger globaler Software-Giganten Alarm.

 Die Cebit versucht vom 11. bis 15. Juni nach drei Jahrzehnten einen Neuanfang mit einem "Festival"-Format.

Die Cebit versucht vom 11. bis 15. Juni nach drei Jahrzehnten einen Neuanfang mit einem "Festival"-Format.

Foto: Hauke-Christian Dittrich

"Monopole oder Oligopole bedrohen die Vielfalt und den Mittelstand", betonte der Vorsitzende des Bundesverbands IT-Mittelstand (BITMi), Oliver Grün, auf der Digitalmesse Cebit in Hannover. Nötig seien Organisationsstrukturen, die - ähnlich dem genossenschaftlichen Prinzip - die Kräfte der mittelständischen Unternehmen bündelten.

Der Verband unterstützt Forderungen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nach einer Digitalstrategie, die nicht nur risiko-, sondern auch chancenbetont neue Technologien aufgreift. Noch immer bremsten allerdings Engpässe bei der Breitbandabdeckung den Mittelstand aus, der eh nur langsam aus seiner Komfortzone komme. "Die IT wird immer noch als Erfüllungsgehilfe gesehen - im Erfinden neuer Geschäftsmodelle sind wir sehr schlecht", kritisierte Grün.

Neben einer verbesserten Infrastruktur sowie einer Modernisierung des Urheberrechts fordert der Verband die Einführung des Fachs Digitalkunde in der Grundschule sowie eine "signifikante steuerliche Digitalabschreibung".

Mittelständler sollten ihre Investitionen in die digitale Infrastruktur umgehend steuerlich absetzen können. Eine europäische Harmonisierung sei zudem dringend geboten. Zur Behebung des Fachkräftemangels stellte der Verband ein mit der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) erarbeitetes neues Studienkonzept mit Modellcharakter vor. Es soll Fachinformatikern in verkürzter Zeit einen Abschluss zum Bachelor in Wirtschaftsinformatik sichern.

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