Galaxy Note 7 US-Verbraucher berichten von brennenden Ersatz-Note-7

New York · Die weltweite Austauschaktion bei Samsungs neuem Top-Smartphone Galaxy Note 7 sollte das Problem mit brennenden Akkus lösen. Doch jetzt wurde bereits von drei Bränden von Austauschgeräten in den USA berichtet.

Werbung für das Samsung Galaxy Note 7 im südkoreanischen Seoul.

Foto: Jeon Heon-Kyun

Samsung gerät im Debakel um sein Smartphone Galaxy Note 7 stärker unter Erklärungsdruck, nachdem zwei weitere US-Verbraucher von brennenden Ersatzgeräten berichteten.

Damit wurden bereits drei Zwischenfälle binnen einer Woche mit einem im Zuge der Rückrufaktion erhaltenen Note 7 bekannt. Am Mittwoch war deswegen ein Flugzeug geräumt worden.

Am Wochenende erzählte eine 13-Jährige dem US-Sender KTSP, sie habe am Freitag zunächst ein brennendes Gefühl an ihrem Daumen gespürt, dann habe das Telefon unter anderem die Schutzhülle weggeschmolzen. Auf Bildern waren Brandschäden an dem Gerät zu sehen. Der Vater des Mädchens aus Farmington im Bundesstaat Connecticut legte dem Sender Kaufbelege vor, laut denen das Ersatzgerät am 21. September im Austausch gegen ein zurückgerufenes Note 7 erhalten worden sei. Samsung erklärte KTSP, der Fall werde geprüft.

Samsung hatte die Rückrufaktion mit dem Austausch von rund 2,5 Millionen Telefonen wegen Brandgefahr in den Akkus Anfang September bekanntgegeben.

In einem weiteren Fall berichtete ein Mann dem Sender WKYT, er sei bereits am Dienstag um vier Uhr morgens zu einem zischenden Geräusch aufgewacht - und das Schlafzimmer sei mit Rauch von einem brennenden Note 7 gefüllt gewesen. Er habe sein Austauschgerät gut eine Woche genutzt. Es sei in der Nacht nicht zum Aufladen ans Stromnetz angeschlossen gewesen, sagte der Mann aus Nicholasville im Bundesstaat Kentucky. Er meldete sich mit Vergiftungserscheinungen im Krankenhaus.

Samsung hatte nach dem Brand im noch am Gate stehenden Flugzeug in Louisville ebenfalls in Kentucky erklärt, das Unternehmen könne sich erst dazu äußern, ob es sich um ein Ersatzgerät handele, wenn es das Gerät untersuchen könne. Die US-Verbraucherschutzbehörde CPSC, die Mitte September eine offizielle Rückrufaktion für eine Million Geräte einleitete, prüft den Zwischenfall auch. Die Brandschäden an allen Geräten sehen ähnlich aus.

Beim CPSC-Rückruf wurde bekannt, dass es bis Mitte September 92 Zwischenfälle mit der ersten Version des Note 7 in den USA gab. Der Behörde zufolge könnte ein Grund für die Probleme gewesen sein, dass Akkus etwas zu groß für den Platz im Gehäuse geraten seien und es dadurch beim Einbau zu Kurzschlüssen in den Batterien kommen könne.

Samsung verkaufte das Modell im mehreren Ländern seit August. In Deutschland sollte es erst am Tag der Austausch-Ankündigung Anfang September breit in den Handel kommen. Zuletzt war der Verkaufsstart in Europa für den 28. Oktober angekündigt worden.