Kritik zum Theaterstück „blut wie fluss“ Mehr Willy Brandt wagen

Berühmte musikalische Motive und Themen wie der Klimawandel: das Theaterstück „blut wie fluss“ beschäftigt sich mit den großen Fragen der Zeit. Eine Kritik von Dietmar Kanthak.

 Bonner Wasserspiele: (von links) Sandrine Zenner, Daniel Stock, Christian Czeremnych und Annika Schilling.

Bonner Wasserspiele: (von links) Sandrine Zenner, Daniel Stock, Christian Czeremnych und Annika Schilling.

Foto: General-Anzeiger Bonn GmbH

Die Vorstellung beginnt, und es fängt gleich an zu regnen im Schauspielhaus. Ein berühmtes musikalisches Motiv begleitet den theatralen Niederschlag. Ray Manzarek, Organist der US-Band The Doors, eröffnet mit seinem Fender-Rhodes-Piano den elegisch-düsteren Song „Riders On The Storm“. Am Ende des Theaterabends mit Musik „blut wie fluss“ von Armin Petras alias Fritz Kater im Schauspielhaus erklingt „Feeling Good“ von Nina Simone: „It’s a new dawn / It’s a new day / It’s a new life for me, yeah.“ Nach gut 130 Minuten (keine Pause) sind wir im Parkett allerdings nicht ganz so überzeugt, dass Anlass zu guter Laune und Vorfreude auf einen neuen Tag, auf ein neues Leben besteht. Christian Czeremnych als Biologiestudent Yussuf hat vor „Feeling Good“ in einem anschaulichen Monolog dargelegt, wie die Welt einmal aussehen wird – nach dem Ende und Verschwinden der Menschheit.