Wegen Coronavirus Bonner Jazzfest auf Herbst verschoben

Bonn · Das Bonner Jazzfest wird wegen der aktuellen Corona-Pandemie verschoben. Der Intendant Peter Materna sucht nach einem neuen Termin und sagt: Das Festival wird definitiv stattfinden.

 Verschieben statt absagen: Festivalleiter Peter Materna.

Verschieben statt absagen: Festivalleiter Peter Materna.

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Das vom 30. April bis 30. Mai 2020 vorgesehene Jazzfest Bonn „wird definitiv verschoben“. Das bestätigte der künstlerische Leiter des Festivals Peter Materna im GA-Gespräch. „Wir wollen und wir werden das Jazzfest auf keinen Fall absagen, weil nicht nur die Musiker unglaublich enttäuscht wären, sondern auch alle unsere Fans.“ Sein Team und er arbeiteten derzeit mit Hochdruck an neuen Terminen.

Wann diese sein werden, werde er bekanntgeben, sobald sie abzusehen seien. „Ich denke, dass das nach Oktober sein wird. Wir wollen das nicht zu knapp planen“, sagte Materna. „Die Situation mit der Coronavirus-Pandemie ändert sich ja zurzeit täglich.“ Man sei aber in engem Kontakt mit Künstlern, Agenturen und den Verantwortlichen der Veranstaltungssäle. Die Herausforderung bestehe darin, die Termine der Künstler auch wieder so zusammenzubekommen, wie sie in den Doppelkonzerten geplant gewesen waren. „Das Traurige ist, dass wir sicherlich die Dramaturgie, die wir in so liebevoller Vorplanung geschaffen haben, nicht mehr gewährleisten können. Da hatten wir zum Beispiel zur Ausstellung im Haus der Geschichte über ‚Hits und Hymnen. Klang der Zeitgeschichte‘ ein Konzert der legendären Brüder Rolf und Joachim Kühn vorgesehen. Das wird es in dieser Kombination dann leider nicht geben“, so Materna. Aber alle für dieses Jahr vorgesehenen Doppelkonzerte sollen stattfinden.

„Das Leben ist eben Improvisation“, sagt Materna zuversichtlich. „Das merken wir gerade jetzt in jeglicher Hinsicht. Die aktuellen Geschehnisse sind für uns alle eine neue, herausfordernde Erfahrung, auf die wir flexibel und verantwortungsvoll reagieren müssen.“ Zusätzlich zu den Terminen der Künstler müssten ja auch die Zeitfenster in den Sälen frei sein – immerhin findet das Jazzfest an neun verschiedenen Locations statt.

Die Verschiebung des Bonner Festivals war abzusehen, nachdem am Freitag mit jazzahead! 2020 in Bremen die wichtigste Jazz-Fachmesse Europas abgesagt worden ist. „Nach intensiver Prüfung“ haben sich die Veranstalter entschieden, das Festival komplett auf den 29. April bis 2. Mai. 2021 zu verschieben. Damit würde die Auswahl der Showcases für die nächste Ausgabe unverändert bleiben.

Auch Materna und sein Team würden damit rechnen, dass es „aller Voraussicht nach auch im kommenden Mai noch so sein wird, dass die Verfügung des Stadt Bonn Konzerte untersagt“. Als kleine Überbrückungshilfe für enttäuschte Fans haben die Post AG und Materna am Wochenende eine Aktion ins Leben gerufen: Jazz@home. Wer die frisch gedruckte Ausgabe des Jazzfest-Bonn-Magazins zettbe haben möchte, der kann sie auf der Homepage des jazzfest bestellen und bekommt sie kostenfrei nach Hause geliefert.

Materna muss auch eigene Auftritte verschieben. Seine zwei Konzerte im Nees in Poppelsdorf mit ihm an den Saxofonen, Riccardo Del Fra (Bass) und Jo Beyer (Drums) sind auf Oktober verlegt worden.

Wer das Magazin zettbe geschickt haben möchte, kann das bestellen über die Webseite des Veranstalters.

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