Kulturtipp David Bowie: Mythos für alle Medien

Special | Bonn · In David Mitchells Roman „Utopia Avenue“ taucht David Bowie auf Seite 96 als Universalkünstler auf. Diesem Künstler wird der Film „Moonage Daydream“ gerecht.

 Viele Facetten, viele Identitäten: Szene aus "Moonage Daydream".

Viele Facetten, viele Identitäten: Szene aus "Moonage Daydream".

Foto: Universal Pictures

Das muss ein Roman erst einmal hinbekommen: dass der Leser sich 745 Seiten lang intensiv für die Band Utopia Avenue aus den 1960er Jahren interessiert, die nie existiert hat, und ihr Album „The Third Planet“ aufgeregt begrüßt, das nie aufgenommen wurde. Der englische Autor David Mitchell nimmt in seinem Roman Utopia Avenue“ (Rowohlt, 26 Euro), das wir an dieser Stelle am 5. August schon ausführlich vorgestellt haben, die Leser mit auf eine Zeitreise. Sie ist lang, offen gesagt: zu lang, aber meistens doch so aussichtsreich, dass niemand vor der Endstation aussteigen dürfte. Das wäre keine gute Idee, denn die stärkste Wirkung entfaltet das Buch zum Schluss. Mitchell tritt am Samstag bei der lit.Cologne auf, möglicherweise gibt sich dann ein Mann literarisch die Ehre, der auf Seite 96 erstmals mit den Worten auftaucht: „David Bowie, Universalkünstler“.