Vor 50 Jahren verschwand die Anrede aus dem offiziellen Sprachgebrauch Der lange Abschied vom Fräulein

Bonn · Bis dahin förmliche Anrede für unverheiratete Frauen jeden Alters, verbannte das Innenministerium 1971 die Verniedlichungsform Fräulein als Diskriminierung aus dem amtlichen Sprachgebrauch. Heute taucht sie gerne auch als Frollein an manchen Stellen wieder auf.

 „Fräulein, bitte zum Diktat“: Bis vor 50 Jahren keine Seltenheit.

„Fräulein, bitte zum Diktat“: Bis vor 50 Jahren keine Seltenheit.

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Ob „Frollein Zuckerfee“ oder „Fräulein Pop“, als hipper Name für eine Kölner Konditorei oder Titelheldin einer Bastelanleitung macht die Anrede, die das Innenministerium vor 50 Jahren höchst offiziell aus dem bundesdeutschen Sprachgebrauch verbannte, neuerdings wieder Karriere. Was Generationen allenfalls noch an die strenge Hausdame „Fräulein Rottenmeier“ aus Johanna Spyris Romanen erinnerte, galt bis 1971 als förmliche Anrede für unverheiratete Frauen jeden Alters.