Familienoper Erste Oper nach einem Buch von Cornelia Funke wird in Bonn uraufgeführt

Bonn · Es darf auch ein bisschen gruselig sein: Der US-Komponist James Reynolds hat die „Geisterritter“ vertont. Im Dezember 2017 ist die Uraufführung des abendfüllenden Werkes erstmals zu sehen. Ort der Uraufführung ist das Bonner Opernhaus, wo die Autorin das Vorhaben jetzt vorstellte.

Cornelia Funke am Donnerstagabend in Bonn.

Cornelia Funke am Donnerstagabend in Bonn.

Foto: dpa

Der elfjährige Jon ist der Held der ersten Oper, die nach einem Buch von Cornelia Funke entsteht. Uraufgeführt wird das musikalische Drama „Geisterritter“ im Dezember 2017 in Bonn. Am Donnerstagabend stellte die Bestsellerautorin („Tintenherz“) das Projekt selbst im Opernaus vor. „Das Buch ist ideal für eine Bühnenbearbeitung“, findet die in Kalifornien lebende Schriftstellerin. Da die „Geisterritter“ im Rahmen der Kooperation „Junge Oper Rhein Ruhr“ später auch in Düsseldorf/Duisburg und Dortmund zu erleben sein werden, waren die Intendanten Christoph Meyer und Jens-Daniel Herzog ins Büro ihres Bonner Kollegen Bernhard Helmich zum Termin mit Funke gekommen.

Die Musik zu der Familienoper stammt von dem kalifornischen Komponisten James Reynolds. Die Uraufführung sei bislang daran gescheitert, dass die Opernhäuser es immer straffen wollten. Bei der „Jungen Oper Rhein Ruhr“ hingegen, würde das Werk so aufgeführt werden, wie es intendiert sei, betonten Funke und Reynolds.

„Geisterritter“ handelt von dem jungen Jon Whitcroft, dessen Mutter ihn auf ein Internat nach Salisbury schickt. Die Atmosphäre an dieser altehrwürdigen Schule ist gespenstisch, irgendwann erscheinen sogar drei Geister unter seinem Zimmerfenster. Reynolds, der auch das Libretto verfasst hat, betreibt einigen Aufwand, um die Stimmung richtig gruselig werden zu lassen: Großes Orchester, zwei Chöre, Bühnenmusik und natürlich erstklassige Solisten sieht er vor. Funke gefällt an Reynolds Stil auch, dass „die Kategorie von U und E ad absurdum geführt wird“. Denn auch Musicaleinflüsse werden durchaus hörbar sein.

Es gehe in der Oper um Dinge wie Liebe, Tod, Verantwortung und Erwachsenwerden, sagte Reynolds. Funke ist wie der Komponist der Meinung, Kinder emotional durchaus zu fordern. „Kinder sind furchtlos“, sagt die aus Dorsten stammende Autorin.

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