Noch ganz ergriffen von seinen Ausgrabungen auf dem Gelände eines Klinikneubaus in Berlin-Buch schreibt der Lehrer und Prähistoriker Albert Kiekebusch 1923, er versuche, mit seinem Bericht „in dieser Zeit der Verarmung und Hoffnungslosigkeit den Volksgenossen zu zeigen, wie unendlich reich wir an höheren Gütern noch sind und was schon in Tagen der Urzeit von unseren Vätern geleistet worden ist“. Für den Berliner galt das bronzezeitliche Dorf als zweifelsfrei germanisch, als Beispiel für die „Urwüchsigkeit der Natursöhne Altgermaniens“, an der man sich wieder aufrichten wolle, schreiben Susanne Grunwald und Kerstin P. Hoffmann im ausgezeichneten Begleitbuch zur Bonner Germanen-Schau. Ein mythenumranktes, politisch und nationalistisch instrumentalisiertes und vor allem historisch unkorrektes Bild der Germanen als DNA der Deutschen.