Nachruf “Goodfellas“-Darsteller Paul Sorvino gestorben
Bonn · „Goodfellas“-Star Paul Sorvino ist tot. Der mit 83 Jahren gestorbene Schauspieler schuf als Paul Cicero eine überlebensgroße Kinogestalt.
In Martin Scorseses Film „Goodfellas“ aus dem Jahr 1990 heißen fast allle Italo-Gangster Paul oder Paulie. Paul Sorvino verkörperte Paul Cicero: ein Mafiafamilienoberhaupt, das ansteckende Jovialität ausstrahlte und gleichzeitig eine unter den weichen Gesichtszügen zunächst kaum wahrnehmbare Grausamkeit. Der Mann, der niemals ein Telefon benutzte und – in einer Episode im Gefängnis – als Genussmensch Knoblauch mit einer Rasierklinge hauchdünn schnitt, ging über Leichen. Besser, ihn nicht zu reizen. Als der Darsteller erfuhr, dass auch seine Tochter, Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino („Geliebte Aphrodite“) zu den Opfern des übergriffigen Filmproduzenten Harvey Weinstein gehörte, sandte Sorvino ihm eine Botschaft: Weinstein solle froh sein, wenn er im Gefängnis lande. Andernfalls drohe ihm Gewalt seitens Sorvinos: „I will kill the motherf***er.“
Fußabdruck für die Ewigkeit
Nach Frank Vincent (gestorben 2017, als Billy Batts unvergesslich), Ray Liotta (dem im Mai gestorbenen Darsteller des Henry Hill) und Tony Sirico (gestorben Anfang Juli, als Tony Stacks im Film zu sehen) ist Sorvino das vierte Ensemble-Mitglied von „Goodfellas“, um das die Filmwelt nun trauert. Er wurde 83 Jahre alt. Sorvino schuf als „Uncle Paulie“ eine überlebensgroße Kinogestalt, hinterließ so gleichsam einen Fußabdruck für die Ewigkeit.
Der in New York geborene Schauspieler italienischer Abstammung stand seit den 1970er Jahren vor der Kamera. Neben Karl Malden und Michael Douglas hatte er einen Auftritt in der TV-Serie „Die Straßen von San Francisco“. Zu seinen weiteren Filmen zählten „Reds“, „Die Firma“ und „Bulworth“.