42 Künstler am Tanzbrunnen Gothic-Szene trifft sich beim Amphi Festival in Köln

Die Gothic-Szene hat sich beim Amphi Festival am Kölner Tanzbrunnen getroffen. Die Moderation übernahm dabei niemand Geringeres als der Kriminalbiologe Mark Benecke.

 Hell und dunkel: Nitzer Ebb aus Großbritannien beim Amphi Festival.

Hell und dunkel: Nitzer Ebb aus Großbritannien beim Amphi Festival.

Foto: Dennis Sennekamp

„Always look on the bright side of life“, witzelten Monty Python 1979 in „Das Leben des Brian“. Dass es auf der dunklen Seite aber auch ganz amüsant zugehen kann, bewies am Wochenende unter anderem der auf die Tasche einer jungen Frau gedruckte Spruch „Sonne macht albern“. „Schwarzer Humor“, hätte man zurückscherzen können, wenn man denn zu lange in der Sonne gewesen wäre. Um das zu verhindern, startete die 15. Ausgabe des Kölner Amphi Festivals, einem der bekanntesten Treffen der Schwarzen Szene, mit strahlend grauem Himmel und ein paar Regenschauern.

Die Schwarze Szene, das sind vor allem die Anhänger des Dark Wave und der Gothic-Szene, die sich in den 1980ern aus Punk und New Wave entwickelte. Über die Jahrzehnte hat sich das Spektrum jedoch ausgeweitet und eine Vielzahl von Spielarten sind im Dunstkreis der klassischen Gruftis, die Bands wie die Sisters Of Mercy abfeiern, entstanden. Genau so bunt durchmischt, wie die Schwarze Szene aufgestellt ist, war demnach auch das Programm mit insgesamt 42 Künstlern, das die Veranstalter des Musikfestivals am Tanzbrunnen präsentierten.

Die Moderation übernahm dabei niemand Geringeres als der Kriminalbiologe Mark Benecke, der auch als NRW-Landesvorsitzender der Satire-Partei „Die Partei“ bekannt ist. Am Samstag machten die Steampunks von Seelennacht den Anfang, dicht gefolgt von Erdling, einer Dark-Rock-Band aus Hannover. Je später der Abend, umso elektronischer wurde die Musik. Den Abschluss des ersten Tages machten Blutengel und Nitzer Ebb aus Großbritannien, die zu den Pionieren der EBM (Electronic Body Music) gehören, einer Verschmelzung von Techno und Industrial.

Der Sonntag konnte wettertechnisch mit angenehmen Temperaturen um die 25 Grad punkten. So konnten die laut Veranstalter mehr als 12 000 Gäste des Festivals entspannt in ihrer schwarzen Kluft und in Lack, Leder oder Latex über das Gelände schlendern. Dazu gab es an diesem Tag, der vom Line Up zweifelsohne stärker als der Samstag war, allerhand Leckerbissen für die Szene. Auf der Bühne standen die hannoverschen Electropopper Welle, Erdball, die Kölner New-Wave-Band Holygram und Project Pitchfork aus Hamburg.

Für das Finale sorgten die Mittelalter-Rocker von In Extremo.

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