Skulpturenschau im Katharinenhof Grazien tanzen im Park
Bonn · Katharinenhof: Am Sonntag wird Jeannette de Payrebrune mit dem RhineArt-Prize ausgezeichnet.
Kunst im Dialog mit der Natur: Das ist das große Oberthema bei der Skulpturenausstellung auf dem Katharinenhof von Anne und Konrad Beikircher. Dort wird am Sonntag der RhineArt Prize verliehen, der durch die Dotierung mit 8000 Euro zu den attraktivsten Auszeichnungen in der Region zählt. Eine mit Julia Wallner, Direktorin des Arp Museums, dem Fotokenner und Publizisten Klaus Honnef, Wenzel Jacob, ehemaliger Intendant der Bundeskunsthalle, dem Künstler Jürgen Klauke und Thomas Kliemann, Feuilletonchef des General-Anzeigers, besetzte Jury ermittelte aus den rund 50 Teilnehmern der diesjährigen Open-Air-Skulpturenschau eine Gewinnerin.
Die Kölner Bildhauerin Jeannette de Payrebrune überzeugte mit der sehr filigranen Installation „21 Grazien – schützenswert“, die sie vor eine imposante Baumkulisse auf dem parkähnlichen Gelände des Katharinenhofs stellte. Die Installation aus roten, schlanken, organischen Elementen zeigt eine kleinere und eine größeres Skulpturengruppe, die einander zugewandt sind.
In Bonn keine Unbekannte
Die Künstlerin (Jahrgang 1968), die unter anderem Sprecherin des Kunstzentrums Wachsfabrik im Kölner Süden ist, ist in Bonn keine Unbekannte. Sie hat unter anderem am Werkhaus der Alanus Hochschule studiert, ist Mitglied des Künstlerinnenverbands Gedok Bonn und hat ihre Werke wiederholt in Bonner Ausstellungen gezeigt. Zuletzt war sie in der „Tangentiale“ im Künstlerforum zu sehen. Die Schau war Teil des BTHVN-Jubiläumsprogramms. Zuvor präsentierte sich Payrebrune unter anderem in der Abtei Brauweiler, im Rahmen der Kunstmesse im Frauenmuseum Bonn und im Düsseldorfer Landtag. Ihre nächste Ausstellung in Bonn wird am 6. Oktober in der GIZ eröffnet. Da stellt sich die Künstlerin unter dem Titel „Unsere Neun“ mit Mitgliedern der Gedok vor.
Das Thema der Grazien beschäftigt Payrebrune seit geraumer Zeit. In Gemälden, Zeichnungen und bildhauerischen Arbeiten hat sie sich immer wieder mit Tanz und Körpersprache beschäftigt. „Ich habe selbst einmal getanzt“, erzählt sie, „meine Grazien sind Symbole, sind wie Individuen, die auf der Suche ihrer inneren Ausrichtung und Lebenskraft sind“. Am Anfang ihrer Beschäftigung mit dem Tanz stand eine „Hommage an Pina Bausch“. Geradezu tänzerisch präsentiert sich Payrebrunes Skulpturengruppe auf dem Katharinenhof: Die rot lackierten „Grazien“ wirken wie Äste, die sich im Wind wiegen, scheinen von der Erde in die Luft hineinzuwachsen.
Weitere Informationen unter www.therhineart.de. Katharinenhof Venner Straße 51, geöffnet Fr-Mo, 11-19 Uhr. Preisverleihung ist am Sonntag, 11. Juni, 14 Uhr.