Ausstellung im Max Ernst Museum Idyllen und der Schrecken des Krieges

Brühl · Das Max Ernst Museum in Brühl zeigt die sehenswerte Ausstellung „Day and Dream“ von Max Beckmann mit dem Schwerpunkt auf Grafik. Bilder vom Krieg und Alltagsszenen.

 Bunte Idylle: Max Beckmann hat diese Kaltnadelradierung „Frauenbad“ 1922 nicht nur aquarelliert, sondern auch mit einer lieben Widmung an seine Frau Minna versehen.

Bunte Idylle: Max Beckmann hat diese Kaltnadelradierung „Frauenbad“ 1922 nicht nur aquarelliert, sondern auch mit einer lieben Widmung an seine Frau Minna versehen.

Foto: VG Bild-Kunst, Bonn/Alistair Overbruck

Der Berliner Verleger und Galerist J. B. Neumann war entsetzt, als Max Beckmann bei ihm im Frühjahr 1919 mit einer Rolle Papier unterm Arm erschien. „Ich stand fassungslos da, wagte kein Wort zu sagen, ich war tief erschüttert. Noch nie hatte ich Kunst von solcher Giftigkeit, solcher Bitternis gesehen“, erinnert sich Neumann. Im Herbst desselben Jahres bringt er Beckmanns Grafikmappe „Die Hölle“ heraus. Die Zeit ist offenbar noch nicht reif für diese schonungslose, brutale Innenansicht einer zerrissenen, durch Traumata und die alltägliche Gewalt verstörten Nachkriegsgesellschaft.