Kommentar zum Manifest in der Süddeutschen Zeitung Outing als politische Aktion

Meinung | Bonn · Sie outen sich in der Süddeutschen Zeitung als schwul, lesbisch, bisexuell, queer, nicht-binär und trans*: Mit einem Manifest wollen 185 Schauspielerinnen und Schauspieler eine Debatte in Deutschland anstoßen.

 Maren Kroymann gehört zur Gruppe #actout.

Maren Kroymann gehört zur Gruppe #actout.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis: Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen. Am 6. Juni 1971 stellten 374 Frauen im Magazin „Stern“ fest: „Wir haben abgetrieben.“ Das war mutig und setzte eine gesellschaftspolitische Debatte in Gang. Im Dezember 1991 sagte der Filmemacher Rosa von Praunheim in der RTL-Talkshow „Der heiße Stuhl“: „Bio zum Beispiel ist unheimlich beliebt. Warum kann der nicht einfach sagen: Ich bin schwul. Hape Kerkeling, der ist ein Sympathieträger. Ich habe gestern mit ihm telefoniert und habe ihn gefragt: Sag mal, würdest du dich öffentlich machen? Da hat er mir gesagt: Jetzt noch nicht, aber vielleicht später.“