Bonner Kunstpreis an Eva Berendes Malerei im erweiterten Sinn

Bonn · Die in Berlin lebende Eva Berendes ist die neue Bonner Kunstpreisträgerin. Sie bekommt ein Reisestipendium nach Barcelona und eine Ausstellung im Kunstmuseum Bonn.

 Spiel mit Malerei und Architektur: Preisträgerin Eva Berendes.

Spiel mit Malerei und Architektur: Preisträgerin Eva Berendes.

Foto: Oliver Mark

Wie große, lichtdurchlässige Paravents oder in den Raum gestellte Kulissen mit geometrischen Feldern muten die Arbeiten der in Berlin lebenden Eva Berendes an, virtuose Zwitter aus Malerei und Architektur, Kunstobjekt und angewandter Kunst. Mit ihren Arbeiten konnte die 1974 in Bonn geborene Künstlerin die Jury für den Bonner Kunstpreis 2021 überzeugen.

30 Künstler hatten sich für die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung beworben. Für Berendes sprachen „ihre präzisen Beobachtungen von architektonischen Räumen sowie ihre Fähigkeit, die damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Strukturen mit künstlerischen Mitteln zu befragen“, wie die aus Stephan Berg, Intendant des Kunstmuseums Bonn, seiner Kollegin aus der Bundeskunsthalle, Eva Kraus, der Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger, der Preis-Sponsorin und Kunsthistorikerin  Stephanie  Bohn und Nico Joana Weber, die den letzten Kunstpreis gewann, bestehende Jury lobte.

Recherchen in Barcelona

Ferner überzeugte die Jury, dass Berendes im Rahmen ihres Reisestipendiums nach Barcelona plane, architektonische Durchgänge Ricardo Bofills zu untersuchen. Erwartet wird, dass es in der anschließenden Ausstellung 2023 im Kunstmuseum Bonn zum Dialog mit der Architektur des Kunstmuseums  von Axel Schultes kommt. Neben ihrem vielfältigen Gesamtwerk, ihrer „Malerei im erweiterten Sinne“,  punktete  Berendes mit ihrer Projektskizze zu „Passagen“, was die Entwicklung einer neuen Skulpturengruppe vorsieht, die sich, so Berendes,  mit Fragen von Illusion und Alltag, Malerei und Körperbezug beschäftigen soll.

 Berendes hat an der Akademie der Bildenden Künste München, der Hochschule der Künste Berlin und am Chelsea College of Art and Design (DAAD Stipendium) studiert. Ihre Ausstellungsliste ist beeindruckend, ebenso die Zahl ihrer Stipendien und Preise.

Hochdotierter Preis

Der Bonner Kunstpreis wurde 1985 erstmals vergeben und 2009 modifiziert. Er besteht aus einem Reisestipendium, einer Ausstellung und einem Katalog. Seit 2019 wird der Preis von Stephanie und Wolfgang Bohn mit 10 000 Euro unterstützt. Zusätzlich stiftet das Ehepaar Bohn weitere 5000 Euro, um einen Ankauf aus der Bonner Kunstpreis-Ausstellung für die Sammlung des Kunstmuseums Bonn zu ermöglichen.

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