Jazzfest Bonn: CD-Neuerscheinungen Neue Alben von Jazzfest-Künstlern

Bonn · Vorgehört: Neue Alben von Musikern des Jazzfests Bonn, die in den nächsten Tagen auftreten. Shannon Barnett, Alma Naidu, Vincent Peirani und Andrea Motis

 Alma Naidu beim Stipendiaten-Konzert der Bonner Grizzly Foundation in der Telekom-Zentrale.

Alma Naidu beim Stipendiaten-Konzert der Bonner Grizzly Foundation in der Telekom-Zentrale.

Foto: Deutsche Telekom AG / Norbert Ittermann/Norbert Ittermann

Mit einem schlechten Liebhaber habe das Stück „Bad Lover“ nichts zu tun, meint die in Köln lebende australische Posaunistin Shannon Barnett. Zumindest ist er, um noch kurz im Bilde zu bleiben, ziemlich feurig, ausdauernd und legt ein beachtliches Tempo vor. „Bad Lover“ ist nicht nur das rasante, titelgebende Stück des neuen, gerade erschienenen Albums (Toy Piano Records), es ist auch der Auftakt zu einer vierteiligen Suite, die sich an dem Jazz-Standard „I Love You“ abarbeitet und nach dem impulsiven „Bad Lover“ das zunächst fragile, choralhafte und unglaublich spannende „Bad Friend“, das zarte, melancholische, düstere „Bad Luck“ und das zunächst schwelgerische, dann herrlich chaotische „Bad Neighbour“ zu bieten hat. Das hitzig-nervöse, sehr präzise auf Tempowechsel angelegte „S.O.S.“ schließt dieses klasse Album ab. Absolut hörenswert sind die Battles, die sich Barnett und der Tenorsaxofonist Stefan Karl Schmid liefern, sekundiert von David Helm am Bass und dem Schlagzeuger Fabian Arends. Und wie in „Eibohphobie“ Posaune und Saxofon den eleganten Pas-de-deux geben, erwärmt das Herz. Das Quartett präsentiert sich am 20. Mai im LVR-Landesmuseum.