Villa Musica übernimmt Musikprogramm Neue Töne im Arp Museum in Remagen

Remagen-Rolandseck · Der Vertrag mit der Wasmuth-Gesellschaft und ihrem künstlerischen Leiter Torsten Schreiber wird nicht über 2019 hinaus verlängert. Die Villa Musica soll ab 2020 die Konzerte verantworten.

Die Musiksparte des Arp Museums Bahnhof Rolandseck steht vor großen Veränderungen. Ab 2020 soll die rheinland-pfälzische Villa Musica die Konzerte im Haus verantworten. Der Vertrag mit der Wasmuth-Gesellschaft und dem künstlerischen Leiter Torsten Schreiber, die das Programm seit 2015 gestalten, wird nach Angaben des Museums nicht mehr verlängert. Er läuft zum Ende des Jahres aus. Man werde das gesamte Konzertprogramm gemeinsam mit der künstlerischen Leitung der Villa Musica gestalten, teilte Museumsdirektor Oliver Kornhoff mit: „Dabei soll es noch mehr als bisher inhaltliche Bezüge des musikalischen Programms zu den Ausstellungen des Museums geben.“

Die Wasmuth-Gesellschaft traf dieser Schritt völlig überraschend, wie Schreiber erklärte. „Wir wurden am Mittwochnachmittag in einem fünf Minuten dauernden Gespräch über die neue Lage informiert“, sagte er am Donnerstag. Schreiber hatte zunächst von 2005 bis 2014 die Leitung des eigenen Musikprogramms des Arp Museums inne. Danach übertrug das Haus die Gestaltung der Musiksparte an die ehrenamtlich organisierte Wasmuth-Gesellschaft. Als deren Künstlerischer Leiter blieb Schreiber weiterhin für das Programm verantwortlich. Dazu zählten die Abo-Konzerte ebenso wie das jährliche Rolandseck-Festival, das Schreiber in der Tradition von Johannes Wasmuth, desm Impresarios und Gründers des Arp Museums, fortführte, der hier gern israelische und arabische Musiker (am liebsten zusammen) auftreten ließ. Zu den Ehrenmitgliedern der Gesellschaft zählen unter anderem Martha Argerich, Daniel Barenboim und Alfred Brendel. Auch der Architekt des Arp Museums ist Mitglied des illustren Kreises.

Die in Mainz ansässige Villa Musica ist eine Stiftung des Landes Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks (SWR), die sich die Förderung junger, hochbegabter Musiker zum Ziel gesetzt hat. Ein zweites Zentrum neben dem Mainzer Stammsitz hat die Villa Musica in der Akademie für Kammermusik im Kurfürstlichen Schloss Engers in Neuwied. Die hier erarbeiteten Programme spielen die Dozenten gemeinsam mit ihren Schülern in etwa 150 Konzerten pro Jahr im gesamten Bundesland. Im Arp Museum Bahnhof Rolandseck gastierten sie bislang regelmäßig im Rahmen des Festivals „RheinVokal“.

Dozenten der Villa Musika sind unter anderem der Geiger Pinchas Zukerman, der Pianist Martin Stadtfeld, die Blockflötistin Dorothee Oberlinger, der Geiger Alexander Sitkowetski und der Cellist und Künstlerische Leiter der Villa Musica, Alexander Hülshoff. Für ihn sei das Arp Museum ein „idealer Partner“, teilte er mit.

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